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Totentanz - Das Aus für die Loveparade
Noch vier Wochen Galgenfirst hat die Berliner Love Parade – dann wird sich entscheiden, ob das größte Techno-Spektakel Europas am 12. Juli überhaupt noch statt findet. Das teilte Fabian Lenz, Geschäftsführer der Love Parade GmbH, in der vergangenen Woche der Presse mit. Der Mutter aller Straßenumzüge droht das Ende, weil bisher nicht genügend Sponsoren gefunden weden konnten, um die Kosten von 1.5 Million Euro der Parade zu decken. "Wenn die Finanzierung nicht gesichert ist, müssen wir die Veranstaltung absagen", erklärte Lenz gegenüber der Berliner Morgenpost.
Bis jetzt seien zwar etwa so viele Sponsoren gefunden wie im vergangenen Jahr, aber die Einnahmen für die Tonträger und die TV-Lizenzen seien praktisch völlig weggebrochen, berichtet die Zeitung. Gleichzeitig würden die Kosten für das Mega-Event steigen. Seit 2001 gilt die Love Parade nicht mehr als politische Demonstration, sondern als eine kommerzielle Veranstaltung. Damit unterliegt das Event kostspieligen gesetzlichen Auflagen, beispielsweise für Sicherheit und Straßenreinigung.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren haben die Veranstalter nach eigenen Angaben Verluste erwirtschaftet, die allerdings noch durch Rücklagen aus den Vorjahren gedeckt werden konnten. "Diese Rücklagen sind jetzt aufgebraucht und wir sind auf keinen Fall bereit, einen Kredit aufzunehmen", so Lenz. Schuld an der Misere sei nicht das Konzept der Love Parade, sondern die allgemeine Wirtschaftskrise. Große Firmen, die sich im Event-Sponsoring engagieren, seien immer schwerer zu finden.
Der Berliner Senat erklärte sich nun bereit, die Veranstalter bei dem Rettungsversuch für die Love Parade zu unterstützen. Senatssprecher Michael Donnermeyer: "Wir tun, was wir tun können, denn die Love Parade ist für Berlin eine ganz wichtige Veranstaltung. Nur Geld geben können wir aus verständlichen Gründen nicht."
www.loveparade.net