</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von tomcraft:
hiho!
danke für deine schnelle antwort! das sind die richtigen
wie lange bist du schon lj? </font>[/quote]Ich arbeite nun schon seit knapp 10 Jahren als LJ und habe natürlich auch schon mal mit dem Masterpiece 108 gearbeitet (welcher LJ hat das nicht?

)
Meine Meinung zum Masterpiece ist folgende:
Für Grundlicht wie Neon, PAR-Scheinwerfer und kleinere Effekte absolut zu empfehlen, weil es sehr stabil läuft und mittlerweile haben sie glaub ich auch das Sensortasten-Problem in den Griff bekommen (die blieben auf den älteren 108er Modellen gerne mal hängen, wenn sie nicht regelmäßig von Fett und Schmutz befreit wurden)
Für die Steuerung von Scanner, Moving-Heads und anderem intelligenten Licht ist es meiner Meinung nach nur bedingt geeignet, weil es einfach zu wenig Speicherplätze für die Programme hat und ein Scanner oder Moving Head damit nur sehr umständlich zu programmieren ist. Ein LJ der mit dem Masterpiece einen Scanner programmieren muss, hantiert mit 14-16 Reglern rum und muss Ebenen umschalten um das gleiche zu erreichen, was ich mit ein paar Mausklicks mache.
Bei meiner Software kann ich unbegrenzt Programme erstellen (eigentlich nur durch die Rechnerleistung oder Festplattengröße eingeschränkt) und mit dem Direct-Access-Pult kann ich auch 1008 Programme auf Knopfdruck sofort abrufen. Das ist mehr, als man in einer Disco je brauchen wird, d.h. ich kann mir für jeden Abend eine komplette Ebene mit anderen Lightshows zurecht legen.
Aufgrund der begrenzten Anzahl der Tasten am Masterpiece wird es von Kraftwerk und auch anderen Firmen anders programmiert. die Programme werden nicht fix vorbereitet, sondern lediglich die Bewegung wird fix abgespeichert. Farben, Gobos, Dimmer, Iris, Schärfe usw. müssen händisch mit den Reglern eingestellt werden, was es dem LJ fast unmöglich macht, schnell zwischen den Programmen zu wechseln, es sei denn, der lässt die Farb-u. Goboeinstellungen unverändert, was auch nicht so toll aussieht.
Es sieht zwar vielleicht spektakulär aus, wenn der LJ an Reglern schraubt, bis ihm der Schweiß von der Stirn läuft, aber es geht entspannter auch und im Endeffekt zählt meiner Meinung nach, was bei der Lichtanlage rauskommt und nicht, ob sich der LJ fast die Finger bricht.
Mein Credo beim LJ-Job ist, dass das Licht absolut zur Musik passen muss und sie unterstützen soll. Dazu gehört auch, dass bei einem Break sofort ein Tunneleffekt oder ein anderes ruhiges, mystisches Licht da ist und nicht erst 2 Sekunden später. Genau so muss beim Einsetzten der Bass-Drum wieder das Action-Licht da sein. Genau aus diesem Grund kommt mir persönlich die Masterpiece-Programmierung nicht sehr entgegen, weil es da fast unmöglich ist, so schnell zu reagieren. Was ich persönlich auch als faux pas sehe ist, wenn bei einer ruhigen Stelle irgendwo ein Strobo aufblitzt.
Weiters bin ich der Meinung, ein LJ muss sich seine Lichtanlage selbst programmieren, um sich verwirklichen zu können. Auf einer vorprogrammierten Lichtanlage zu arbeiten ist für mich nicht sonderlich befriedigend, da ich meine Ideen und meinen Stil nicht einbringen kann. Da aber die Programmierung des Masterpiece ohne Hilfsmittel wie dem Chase-Geanerator sehr aufwendig ist, werden es die meisten LJs unterlassen, die Lichtanlage komplett selbst zu programmieren, sondern auf die vorgefertigten Programme zurückgreifen.