ich bin vor ziemlich genau eineinhalb jahren nach italien ausgewandert.
allerdings bin ich nicht in dem sinne ausgewandert den du meinst, also nichts von wegen "mir reichts in oesterreich", ich hab einfach ein jobangebot bekommen das ich nicht abschlagen konnte, und vom satz "ok ich machs" bis wo ich hier angekommen bin sind ca 2 monate vergangen, also ziemlich schnell.
ich kann jetzt im nachhinein nicht wirklich sagen obs leichter oder schwerer war als erwartet, da nunmal aufgrund der sehr kurzen zeit ich eigentlich nicht mal wirklich zeit hatte darueber nachzudenken WAS ich da eigentlich tue, ich habs einfach nur getan - job gekuendigt, uni beendet (nicht abgeschlossen, wie denn auch), nachmieter fuer die wohnung gesucht, alles was halt zu tun ist wenn man weggeht.
ich hatte das glueck dass ich hier schon wen hatte der sich im vorfeld praktisch um alles gekuemmert hat, wohnung gesucht etc. an meinem ersten tag hier angekommen sind wir unterschreiben gegangen (eigentlich irrsin

) und zum ikea, das notwendigste kaufen - ich hatte wirklich unter mein bisheriges leben einen schlussstrich gezogen und bin mit 2 koffern hier angetanzt.
die naechsten wochen waren (nicht nur fuer mich) sehr schwierig, vor allem sprachlich (ich hab da einige sachen unterschrieben von denen ich keine ahnung hatte was sie heissen sollen

) - ich konnte zu diesem zeitpunkt kaum ein wort italienisch. auch der niemals endende papierkieg war eine groebere herausforderung, und DAS war noch innerhalb der eu, wies ausserhalb ausschaut will ich mal gar nicht wissen ...
ich war es zwar gewohnt allein zu leben und auch weit weg von der family zu sein (ich bin aus tirol, hab aber die letzten beiden jahre in wien verbracht), aber dann wirklich alle freunde und alles was man kennt zurueckzulassen und in einem fremden land neu anzufangen ist - gelinde gesagt - nochmal ein anderes kapitel.
ich wuerds mir an deiner stelle sehr gut ueberlegen, denn auch in einem anderen land als oesterreich ist nicht alles super und toll - ich kann nur fuer italien sprechen (und hier in norditalien ist die situation eh noch um einiges besser als im sueden!), aber ich habe ehrlich gesagt keine ahnung wie der grossteil der leute hier bis zum monatsende ueberleben kann mit den gehaeltern die hier "normal" sind. nur um mal ein beispiel zu nennen.
allerdings kann ich - fuer mich persoenlich - sagen dass TROTZ aller probleme und schwierigkeiten die "auswandern" so mit sich bringt ich es auf jeden fall wieder machen wuerde. ich hab dadurch sehr viel gelernt, sowohl ueber mich selbst als auch wer die wirklichen freunde im leben sind, ueber prioritaeten im leben und einiges anderes mehr.
fuer mich wars die beste entscheidung meines bisherigen lebens.
kurzer bericht einer ausgewanderten
was ich dir raten kann ist dich auf jeden fall vorher so gut wie moeglich zu informieren ... hinfliegen ... vielleicht jemanden vor ort finden der dir helfen kann ... und vor allem alle konkreten gruende WARUM du wegwillst mal fuer dich selber aufzaehlen und GANZ GENAU ueberlegen ob das wirklich so gravierend ist ...