Also das mit den Vorstrafen der anderen Familienmitgliedern höre ich jetzt zum ersten mal. Was ich mitbekommen habe ist, dass einer der Söhne in eine Schlägerei verwickelt wurde (oder begonnen hat), weil er ein Mädchen vor dem Begrapschen durch andere schützen wollte. Ok, kann mal passieren, ist aber auch nicht das Thema, denn sie wurden nicht abgeschoben, weil sie straffällig wurden, sondern schlicht und ergreifend, weil der Asylbescheid nach Durchlauf aller Instanzen entgültig abgewiesen wurde. Alles andere ist schon wieder medienwirksame Aufbauscherei.
Ich finde es in Ordnung, dass man in unserem Rechtssystem gegen Urteile und Bescheide berufen kann, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt, den Fall nochmal prüfen lässt und sich sozusagen die Meinung bzw. Entscheidung einer zweiten oder dritten Behörde einholt. Nur muss man sich bewusst sein, dass sich die Sache in die Länge zieht und weil man Berufung oder Beschwerde einlegt, muss das noch lange nicht heißen, dass man im Recht ist, oder in einer weiteren Instanz Recht bekommt.
Dann jedoch sich einzurichten, wie wenn alles klar wäre und man sowieso dableiben kann ist entweder verantwortungslos, extrem blauäugig oder mit voller Absicht, weil man der Meinung ist: "Wenn ich da mal arbeite und meine Kinder hier zur Schule schicke, dann kann mir nichts mehr passieren und sie können uns nicht mehr abschieben." Dann auch noch die Kinder für Lehrstellen anmelden (wußte ich bis jetzt gar nicht) ist dann schon ein starkes Stück.
Wenn ich etwas illegales tue und darauf mein Leben aufbaue, muss ich auch ständig damit rechnen, dass mich der Arm des Gesetzes irgendwann erreichen wird und da auch noch meine Kinder mit reinzuziehen ist dann schon heftig. Klar sind die dann traumatisiert, aber der Vater und auch die Mutter müssen sich doch ständig im klaren gewesen sein, dass sie jederzeit ihre Verfahren und Beschwerden verlieren können. Sie wollten's wohl nur nicht wahrhaben.
@Chris: du weißt ja, dass ich dich sehr schätze. Man muss einfach diskutieren können und auch ein "Quitt/Nicht Quitt" akzeptieren.
Worauf ich ständig poche ist, dass sich der Staat nicht erpressen lassen sollte, dass jemand der weiß er tut unrechtes, sich dessen auch ständig bewusst war jetzt überrascht ist, abgeschoben zu werden. Die Kleine kann man dafür eh nicht verantwortlich machen, sie ist ja vor dem Gesetz noch nicht mündig. Ich bin jedenfalls entschieden dagegen, die restl. Familie wieder nach Österreich zurückkehren zu lassen. Ich bin aber auch allenfalls dafür, die Asylgesetze neu zu überdenken und dafür eine gute Regelung zu finden.
Ich hoffe somit ist mein Standpunkt klar und zugänglich.
Über weitere Diskussionen freue ich mich!
Natürlich, Gedanken kann und muss man sich immer machen, wo man etwas verbessern kann. Keine Frage.
Nur denke ich auch, Asyl sollte Asyl bleiben und für all jene gelten, die's wirklich nötig haben, also für alle, die im eigenen Land verfolgt und mit dem Tod bedroht sind.
Es gibt ja auch andere legale Arten, nach Österreich einzuwandern und die Staatsbürgerschaft zu beantragen, es wird ja nicht so sein, dass jeder, der nach Österreich einwandert, um Asyl ansucht. Sagen wir mal ein Franzose oder Brite, dem es in Österreich besser gefällt als Zuhause und der hier einen Neubeginn machen möchte, wird wohl kaum um Asyl ansuchen (und wenn dann wird er's mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bekommen), sondern ansuchen, sich hier niederlassen zu dürfen. Da werden dann meiner Meinung nach auch ganz andere Kriterien gelten als bei Asyl.
Ich denke jetzt einfach mal laut nach: Wenn sich die Familie Zogaj so zu Österreich hingezogen fühlt und so gerne hier leben möchte, sich so gut integrieren kann und es so brave und arbeitswillige Leute sind warum hat Herr Zogaj nicht auf legalem Weg um Verbleib in Österreich angesucht sondern nach illegaler Einwanderung den Weg über's Asyl gewählt hat, obwohl hier die Chancen für ihn wohl von Anfang an nicht gut waren?
Am Anfang dacht ich ja nachdem ich mir die Artikel in der Zeitung nicht wirklich durchgelesen habe, dass sie zu Unrecht abgeschoben werden soll, aber nachdem ich mich mal schnell informiert habe, habe ich erfahren, dass ihre Familie illegal nach Österreich gekommen sein soll, also da würde ich nicht lange herumdiskutieren --> RAUS!
Weil wenn man schon in Österreich leben will, dann soll man das zumindest auf legalem Wege tun und nicht so.
Naja, die Frage ist relativ einfach beantwortet:
Wenn Krieg oder Verfolgung in einem Land ausbricht, hat man halt eher schwer die Zeit, seinen Haushalt aufzulösen, sich bei der Bezirksverwaltung abzumelden, den Hausstand einzupacken, schriftliche Anfragen zu stellen usw.