Ja, das stimmt schon, ohne Zweifel. Ab und zu hört man dann halt auch von Gästen "die können eh nix" - natürlich können die Gäste das nicht beurteilen. Aber um nur mit CDs spielen zu können, braucht man halt nicht so viel können, das hört man immer wieder. Wenn ein Veranstalter einen DJ buchen will, der NUR mit CDs spielt, kann er theoretisch auch den Nachbarsjungen buchen, wenn der ein bisschen ein Musikgespür hat. Wie auch immer ....
Diese CD-Manie ist in Österreich sehr verbreitet, in Deutschland gibt es auch immer mehr, aber deutsche Clubs zum Beispiel buchen lieber Vinyl-DJs als CD-DJs. Das könnte daran liegen, dass die deutsche Clubszene ganz anders aufgezogen ist wie die österreichische, vor allem was die Professionalität angeht. Hier eine Info, die ich (und auch andere) erhalten habe (Angaben wie immer ohne Gewähr):
"- Wenn Öffentliche Musikaufführungen mit Nicht-originaltonträgern stattfinden, muss der Veranstalter den Kopierzuschlag in der Höhe von 29,9% zusätzlich zur normalen Abgabe bei der AKM abführen. Dies gilt natürlich auch für MP3 Computer, Laptops usw.
- Die Abführung der Abgabe ist Pflicht des Veranstalters bzw. Betreibers eines Lokals. Trotzdem sollte sich lt. IFPI der gewissenhafte Dj beim Veranstalter über die ordnungsgemäße Abführung dieser Abgabe informieren. Der Einsatz von kopierten Tonträgern ist durch diese Abgabe gedeckt.
Die Kopie von Tonträgern ist illegal, wenn:
- Man für die Kopie Geld kassiert
- Man sonstige geschäftliche vorteile Daraus zieht (z.B. Agentur versorgt DJs mit kopiertem Material)
Nach meinem Verständnis ist die Weitergabe von CDs von Dj zu DJ legal weil Privatkopie, wenn der weitergebende Dj den Orginaltonträger besitzt. Die Weitergabe von Datenbanken, auch Privat ist jedenfalls illegal.
Nach aussagen von AKM und IFPI gibt es in Österreich KEINE „Mappen - Kontrollen“ in den Clubs. Zuständig wäre die AKM, welche an dem Thema „Djs und Kopien“ aber nicht besonders interessiert ist. Dafür führt der Veranstalter den Kopierzuschlag ab.
Es wurde angedeutet, dass die Beweisführung sich äußerst schwierig gestalten würde, wollte man einem DJ den Gebrauch von Illegalen Kopien nachweisen. Man könnte sich ja die LPs und Cds von Kollegen geborgt und gerippt haben usw…
In ITALIEN gibt es solche Kontrollen, weil das Abgabensystem ein anderes ist. Man muss auch Tracklisten ausfüllen, damit die Behörden die Abgaben aufschlüsseln können. In Deutschland ist der Kopierzuschlag anscheinend so hoch, das Clubs Djs mit kopierten Tonträgern angeblich ungern Buchen.
Der Download aus dem Internet ist –eh scho wissen- illegal und wird bei Privatpersonen nach dem Zivilrecht geahndet. Ob die DJs da drunter Fallen oder ein Downloadender Dj schon mit dem Strafrecht bedroht werden kann, weiss ich nicht.
Im Rahmen der „Aktion scharf“ wurden bis Ende 2005 insgesamt 275 Verfahren gegen Filesharer eingeleitet, die eine große Anzahl von Musikfiles illegal, d.h. ohne Zustimmung der Rechteinhaber im Internet verbreitet haben. In einem Fall waren es knapp über 8.000 Titel. 150 Fälle wurden bisher abgeschlossen, größtenteils durch außergerichtliche Vergleiche. Die erwischten Filesharer verpflichteten sich zur Löschung der illegalen Musikdateien, zur Unterlassung der weiteren gesetzwidrigen Verbreitung von Musik im Internet und zur Zah-lung von Kosten- und Schadenersatz bis zu 5.500 Euro, abhängig von der Schwere der Rechtsverletzung."
Tja, was sagt man dazu, das war wohl klar, dass sowas irgendwann kommt. Natürlich sind CDs nicht alles illegale Kopien, aber die Chance ist hier wesentlich höher als bei Vinyl klarerweise.
Um zum Thema wieder zurückzukehren: Auch wenn man "well-equipped" reist NUR mit CDs, hat man auch mehrere hundert CDs dabei, im schlimmsten Fall ist das auch ein Trolley (also mit einem Plattenkoffer vergleichbar). Hm, tricky business würd ich sagen ...
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