Sorry für den Monsterbeitrag, der jetzt kommt, aber ich möchte mal einige interessante Punkte ins Spiel bringen !
Ich hab´ mich ja schon einige male gegen das freie Saugen von Mp3s ausgesprochen - werde ich auch weiterhin tun.
Zumindest in der Form wie es momentan stattfindet.
Wer sich mit der Geschichte bzw. dem ganzen Entstehen der Mp3 Szene beschäftigt, wird schnell merken dass das Thema ein komplexes ist.
Viele haben sich falsch verhalten, aber bedenkt mal folgendes bei euren Urteilen.
a) Musiker arbeiten hart um Musik zu machen, müssen teilweise ihren Lebensunterhalt damit verdienen.
Die Musikindustrie auch.
Wenns z.b. um Arbeitsplätze in der VÖEST geht, dann protestieren die Leute - warum nicht auch hier ?
b) Kopierschutz der Musikindustrie:
Auch fraglich, ob man gerade die Medien damit belegen sollte, die ja eh der Konsument schon kauft bzw. ob man das in Formaten machen sollte, die dann nicht mehr für normale Audiogeräte lesbar sind.
Aber: Wenn man die Plattenfirmen kritisiert, dass sie Kopierschutz anbringen, dann müssen sich viele User auch kritisieren lassen, diesen knacken zu wollen.
c) Filesharing - Chance für die Musik ?
Diese Frage muss man sich wohl als zukünftige Masterfrage stellen.
Klar geht das nur, indem die Konsumenten von gezogener Musik aus dem Net auch was für die Musikindustrie tun bzw, die Künstler - also bezahlen.
In welcher Form auch immer.
Bei der Cd wars ja genauso.... Plötzlich waren 74 min Platz auf einem Tonträger, statt 30 min wie auf der Kassette.
Damals war auch die Rede, dass die Musikindustrie schwer daran zu schlucken hat - doch alles hat sich wieder eingerenkt.
Wenn man hier - also MUSIK via NET - aufeinander zu geht, dann ist auch hier viel für die Zukunft drin.
Doch da müssen beide Seiten nicht nur fordern, sondern auch bereit sein zu geben.
d) Wer ist der Verbrecher bzw. der brüchige ?
Diese Frage ist bei p2p ja nie wirklich zu klären.
Es gibt keinen zentralen Server, wo Dateien lagern, die man sich somit lädt.
P2P sucht aus den Netzwerken direkt.
Napster tat das nicht, darum war Napster auch rechtlich angreifbar.
Kazaa & Co haben gelernt - kein zentraler Server, verschachtelte Sitze und somit rechtlich fast nicht belangbar.
Klagen schocken - aber sollte Musik aus dem Netz wirklich Zukunft haben, dann kaum über p2p.
[ 24.09.2003, 17:38: Beitrag editiert von: Börni ]
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