Thema: Popstar 2.0
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Alt 16. February 2010, 20:17  
Berni
User of the year
Berni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes AnsehenBerni genießt hohes Ansehen
 
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Aber schön langsam beginnt man auch, sich andere Wege zu suchen.
Man liebäugelt mit dem, was man lange als Feind sah.
Mit dem Internet.
Und damit meine ich nicht eher stupide Werbekanäle, sondern die wirklich originelle Vermarktung von Inhalten, Werken oder Aufführungen, die man sonst nicht unbedingt bekommen würde.
Die Schlange und der Adler haben ein Abkommen.
Die Schlange sucht sich Mäuse, der Adler Fische.
Keiner möchte dem anderen weh tun.
Ein Nichtangriffspakt wie man ihn sonst nur aus dem Fußball kennt, wenn es für beide Teams um etwas Wichtiges geht.
Und irgendwie ist das schon ironisch: Das, was einem lange Zeit weh getan hat, ist plötzlich wohltuend.
Man sollte also doch nicht alles verteufeln, was anfangs bedrohlich wirkt.
Aus einem Krieg wurde ein neuer Vertriebszweig.
Die Stars haben wieder gelernt - oder müssen es vielleicht auch noch tun - wieder Stars zu werden.
Sie sind ihren Bewunderern wieder etwas näher gekommen. Nicht so, wie es früher mal war, aber dennoch.
Durch das Aufmerksamkeit erregen, was sie sind und können, das tun sie im Internet.
Die Menschen live fesseln. Sie berühren. Sie unterhalten.
Inhalte produzieren, die es lohnen, gesehen oder gehört zu werden.
Die so interessant sind, dass die Menschen sie gerne an andere weiterleiten wollen.
Oder kaufen.

Fast alle großen Sternchen und das dazugehörige Management haben das erkannt, und produzieren Inhalte, die nicht schlicht Werbung sind, sondern Mehrwerte haben.
Gratis-Konzerte live auf YouTube. Podcasts auf iTunes. Blogs. Hidden Tracks. Apps. Gadgets. Widgets ....

Twitter, Facebook, Myspace & Co sind längst das, was früher die Klatschreporter auch nicht schneller konnten.
Nur eben besser steuerbar.
Pink hat bei Twitter eine Million Follower.
Lady GaGa fast drei Millionen.
Alicia Keys gibt ein Live-Konzert auf Youtube - weltweit schauen 5 Millionen live zu, mehrere Millionen Klicks auf die Aufzeichnung folgen.
Alles Kontakte, die nicht nur einfach per Mausklick erreichbar sind, sondern von denen man auch weiß, dass sie an dem interessiert sind, was Frau Keys und Lady Gaga zu sagen / teilen haben.

MP3s, Social Media usw wurden vielleicht nicht erfunden, um der Musikbranche zu helfen.
Jetzt tun sie es aber doch.
Und das ist irgendwie der Lauf der Geschichte.

Als der Alchemist Henning Brandt 1669 nämlich glaubte, man könne aus Urin Gold machen, entdeckte er dabei zufällig das Phosphor.
Gold aber leider nicht.
Das war ihm dann aber vermutlich egal: Phosphor ist ungefähr 7 mal wertvoller als Gold.
Und so schließt sich der Kreis. Der, der Popstars, Konsumenten, Kampfjet, Urin und Profit zusammenführt.
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