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cytnation 3. November 2002 22:05

Ich glaube es ist an der Zeit über die Zukunft unseres geliebten Italodance nachzudenken....

Vielleicht eine kleine Analyse meinerseits als Input:

Schon lange verfolge ich die Situation in Italien und muss feststellen dass sich diese zunehmend verschlechtert...

Schon damals als der Gigi Style wieder neu aufkam war ich eigentlich verwundert...warum frischte man mit Datura einen Stil auf, den man noch Monate zuvor strikt seitens der Labels mit der Begründung: kein Gigi Style!, bitte was komplett neues...ablehnte?

Der Grund war für mich kurze Zeit später gefunden: fehlende Auslandlizensierungen und sinkende Inlandverkäufe.

Verkaufte ein Hit in Italen a la SMS - La vie....noch gut konnte man ein bisschen später mit Magic Box - For your love, die sich fast nur halb so oft verkaufte , schon einen Einbruch erkennen.

Die Labels also gezwungen auf einer Schiene der erfolgreichsten Exporte Italiens weiterzufahren um die internationalen Chancen zumindest zu wahren.

Typische Commercial Italoprojekte wurden z.T. gar nicht mehr unter Vertrag genommen, die Produzenten wurden in der Ungewissheit gelassen: was muss ich machen um überhaupt releast zu werden?

Mit Erika Ditto probierte man in die Pop-Dance Richtung zu gehen, klappte aber nicht wirklich...einzige Erfolge im Ausland konnten ja doch nur die Herren D'Agostino, Prezioso, Ponte, Molella oder Dj Herbie etc. verzeichnen (House Projekte natürlich ausgenommen)

Die Produzenten waren nun gezwungen zu reagieren:

- entweder man versuchte seinen Style dem deutschen anzupassen
Soundlovers, Edge of Universe, Mash etc.

- oder man ging in die Pop-Dance Richtung
Erika, neue Billy More, neue X-One etc.

- oder man versuchte auf den bislang schon sowieso erfolgreichen Commercial House Zug umzusatteln
Neja, JCA, Moony, DB Boulevard etc.

- oder man wanderte mit seinem Song auf Gigi's Spuren
Dj Ross, Jimmy Gomma etc.

Einige neue Projekte entstanden die sowieso gleich ganz im deutschen Stil versuchten z.b. Dj Lhasa, CK Supreme Dreamer etc. ... für die 2 zumindest mit Erfolg.

Die aus dieser Situation resultierenden Probleme liegen für mich auf der Hand:

1. hat Deutschland nicht einmal die Kapazität alle eigenen Produktionen unterzubringen, wieso dann auch noch eine Menge Italo-Traxx lizensieren?

2. können Italoproduzenten nicht mehr die Songs machen die jahrelang den Begriff Italodance prägten, denn sie wollen ja auch noch von etwas leben...das führt zu Resignation...bzw. zu Experimenten die dann schiefgehn...

3. was sollen die Labels machen, wenn ihnen das Geld schön langsam ausgeht wenn einige Projekte floppen und die Auslandunterstützung fehlt? Naja das sicherste ist dann immer noch ich nehm nur Projekte die sowieso Namen haben oder ich lizensiere gleich aus dem Ausland was sowieso schon Hit ist...gehe also kein Risiko...

...wunderbar...das kann also der richtige Weg sein...

Für mich siehts in Zukunft so aus....

NO COMMERCIAL ITALODANCE!

Was es dann gibt sind nur noch:

- Lieder im Deutschen Clubstil

- Commercial House a la Moony, Db Boulevard etc.

- und eventuell (fragt sich wie lang noch) progressive Italodance a la Prezioso, Gabry, Gigi etc.

Na dann gute Nacht Italodance....

Berni 3. November 2002 23:25

Meiner Meinung nach schauts so aus :

Die Musik entwickelt sich weiter. Das ist überall so.
Jede Richtung hat einen Fortschritt bzw. einen Abschweif vom alten Trott zu verzeichnen.
Das geschieht auch beim Italodance.

Italodance wird eben mehr zum Eurodance.
Was man früher am Italostyle so geschätzt hat, war seine Harmonie und sein Melodiebewusstsein.
Das wurde eben im Laufe der Zeit immer spärlicher.

Ich würde den neuen Italodance nicht ideenlos betrachten, aber manches klingt eben gleich, schon richtig.

Nur eins haben wir fast mit Italien gemeinsam :
Auch italienische Spitzenproduktionen gibts international sehr sehr wenig.

cytnation 4. November 2002 00:26

Es mag keiner bestreiten dass sich kommerzielle Musik immer ändert und sich gerade im Dancebereich dieser Wandel enorm rasant vollzieht.

Dennoch kann ich deinen Aussagen nicht folgen...

Es fehlt den Italoproduzenten ja nicht an genialen Ideen und an musikalischer Eigenheit...das haben sie ja in den letzten 10 Jahren zur genüge unter Beweis gestellt...das Problem ist dass man sie (seitens der Labels) in eine Richtung zwingt.

Vielleicht sind Mp3s an dem ganzen Dilemma Schuld, vielleicht die Labels, vielleicht auch dass die kleinen im Business immer von den grossen geschluckt werden, vielleicht auch generelle Businesskrise seis dahingestellt...deswegen kann ich trotzdem nicht Kreativität auf solche Weise einengen und einem Land die jahrelange Eigenständigkeit rauben und einen Einheitsbrei "Musik" als Ziel haben, den jedes Land widerkaut...

Ich rede hier nicht von einer kleinen Änderung...wer sich jahrelang mit Italodance beschäftigt weiss, dass Commercial Italo immer so ca. 130 bpm - 138 bpm angesiedelt war und das hat auch zusammen mit einigen anderen Merkmalen den markanten Stil geprägt. Und jetzt soll alles nur noch 140++ oder 130-- sein, vom Stil ganz zu schweigen...da frag ich mich schon....

Dein Vergleich Österreich - Italien Top-Produktionen in Bezug auf Auslandreleases ist zwar zweckoptimistisch aber keinesfalls realistisch, denn von einem Top-Song wie ihn schon Gabry Ponte, Molella, Prezioso oder GiGi abgeliefert haben, können wir hierzulande bisher noch träumen...

Wenn wir mal ehrlich sind hatten wir in Österreich bis auf einige Abstecher und Ansätze nie einen eigenen markanten Dancestil der unser Land vom Rest der Welt abgehoben hat. Falco war genial doch nachher hmmmm...*grübel* Nichts desto trotz, was noch nicht ist kann ja noch werden...

Berni 4. November 2002 01:30

Nicht wirklich cytnation wo sind denn u.a ein Molella, Gabry Ponte in den Deutschen Charts ?

Ich seh am Martk trotzdem nach wie vor noch herausragende Produktionen - nur kränkeln eben die Leithammel wie Gigi & Molella , die mit ihren massentauglichen Produktionen momentan etwas schwach dabei sind.

Trotzdem ist der Strich der z.b. Italo und Eurodance bzw. Trance trennt noch genauso dick wie vorher.

Das muß erst mal eine andere Produktion schaffen, dass sie in Ö so anerkannt wird, wie z.b. Whistles Party, SMS feat. Rehb oder Time to Rock.
Das schaffst bei uns fast mit keiner deutschen Trancemucke.

[ 04-11-2002, 02:40: Beitrag editiert von: Börni ]

cytnation 4. November 2002 12:03

Auf genau das wollte ich hinaus mit meinem Vergleich.

Wenn es schon Gabry Ponte, Molella und Konsorten trotz Spitzenproduktionen wie Whistle Party oder Time to Rock (jetzt wenigstens, glaube ich schon lizensiert mit Djs @ Work Rmx) in Deutschland sehr schwer haben, wie sollen es dann andere ausländische Produktionen oder andere Italoproduktionen mit ihrem Stil schaffen wenn sowieso alles ausser dem deutschen Einheitsbrei nicht akzeptiert wird?

Dass die italienischen Zugpferde bis auf SMS derzeit ein bisschen auslassen mit ihren neuen Nummern macht die Situation noch schlimmer. Gut wenns nicht mehr geht werden die Topstars umsatteln auf German Style was nicht wirklich ein grosses Problem sein wird aber dies hat dennoch den Verlust der eigenen Mentalität zur Folge.

Viele andere commercial Italodanceproduzenten werden dann eben so wie viele Kleinlabels ausradiert werden, da generell in Italien mit einem Minimum an Equipment produziert wird und da die Möglichkeiten grossteils sehr eingeschränkt sind.

Wer den Sprung nicht schnell auf House-Pop oder German Style schafft wird langfristig nicht überleben.

Die Unterscheidung Italo - Euro und Trance-Club Style ist zwar noch klar erkennbar, aber für mich trotzdem nicht mehr so wie früher. Das lässt sich an einigen Details schon erkennen sprich Leadsynthauswahl, Einsatz 909 Hihat, Snaredrum Aufgänge und vor allem steigendes Tempo.

Dass Italodance zumindest noch in Österreich und einigen anderen Ländern Erfolge verzeichnen kann ist zumindest ein Lichtblick, dass zumindest die progressivere Italo Kommerzlinie noch weiterhin bestehen kann.

Berni 4. November 2002 12:28

Also ich find das schon ganz interessant.
Solche Verschmelzungen hats sogar zu Jazz & Soulzeiten schon gegeben. Der jetzige Hip Hop zum Beispiel ist auch aus Rap + R & B entstanden.
Ich mach mir keine Sorgen darum, es werden wieder neue Stile kommen.
Außerdem ist mir die Kategorisierung in so und so auch egal ehrlich gesagt, weil für mich gibts nur gute und schlechte Italotracks.

Ob die jetzt mehr Progressive oder mehr Melodisch sind , ist mir egal.

cytnation 4. November 2002 13:28

Dass es dann aber keine Soundlovers, Magic Box, Erika, Neja, Paps n Skar, Billy More, Naive, Bamble B und und und so wie wir sie früher kannten und liebten mehr gibt ist dir wohl auch klar?

DJ A 4. November 2002 13:33

.. was mich am meisten nervt, ist die annäherung an den deutschen stil :mad: :mad: und die kontrolle durch deutsche musikkonzerne..

was nützen mir italoproducer, wenn sie mit diesem abgedroschenen deutschen einheitsbrei den markt überschwemmen?!? :(

ich brauche original italo style.. (@ ~ 134 bpm ;) )

aber leider verschlechtert sich die lage immer mehr.. von zeiten wie wir sie vor 3 jahren hatten, können wir nur mehr träumen :-/

Berni 4. November 2002 13:34

Wenn du dir das Cover von Erika anschaust, dann siehst du das es bei ihr was anders ist ;)

Das erklär ich dir lieber per PM : )

Und Soundlovers hatten auch Erfolge in D., die gehen nicht unter.

cytnation 4. November 2002 14:36

Da muss ich Italodancer ganz rechtgeben, so wie vor 3 Jahren...das wirds wenns so weitergeht nie wieder geben....

Und ad Soundlovers muss ich zu bedenken geben dass das mal war wie bei anderen Projekten. In Zeiten von Flow und We wanna Party wirds das bald gewesen sein...der Style ist nämlich nicht mehr der der Soundlovers eben zu Soundlovers machte. Gut dass Molly ja noch andere Projekte hat...

Ad Erika bin ich schon gespannt was in der PM drinsteht :)


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