Weil's bei uns so schön war, gibt's den Text für Euch auch noch mal:
How to become a Real Raver
Wir wollen euch mit diesem Kursus helfen ein richtiger Raver zu werden, so dass ihr euch in keiner Großraumdisse mehr schämen müßt und mit erhobenen Häuptern und Händen durch die Weltgeschichte ziehen könnt.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich wirklich dieser schweren Verwandlung unterziehen will und ich kann euch nur warnen: Es wird nicht leicht werden und euch einiges abverlangen, so zu leben, wie ein richtiger Raver.
Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die durch diesen Kurs bei den Teilnehmern entstehen.
Jetzt viel Spaß mit dem folgenden Text.
Lektion 1: Mucke
Um Zutritt zu diesem elitären Kreis zu erlangen, solltet ihr euch erst einmal mit dem bevorzugten Sound dieser Klientel auseinandersetzen. Dies dürfte in der Theorie nicht weiter schwer sein, kann aber für die meisten schon das größte Hindernis darstellen, denn nicht jeder kann sich dazu durchringen seinen Ohren so etwas über längere Zeit zuzumuten.
Ich nehme mal an, dass ihr alle Zugang zu Fernsehen und "gut sortierten" CD-Läden habt und somit können wir mit den Vorbereitungen beginnen. Als erstes machen wir die Club Rotation Sendungen mit Daisy Dee zur Pflicht. Am besten sogar auf Video aufzeichnen und einmal am Tag anschauen. Während der Sendung auf stumm zu schalten ist dabei verboten. Wer das nicht aushält (die Musik, nicht Daisy Dee), der sollte erst gar nicht weiterlesen.
Als nächstes sollte man sich in jenem oben genannten CD-Laden die TopTen der DCC oder der DDC kaufen und sich die Tracknamen der hier vertretenen Titel gut einprägen. Denn für einen Raver, wie ihr einer werden wollt, ist es unablässlich jeden Track, der gespielt wird, beim Namen zu kennen. "Was der Bauer net kennt, des frißt er net".
Selbstverständlich gibt es auch die "real underground hardcore raver". Diese Spezies legt besonders Wert darauf nicht mit den anderen Ravern vermischt zu werden, da sie sich von den Mainstream-Sounds distanzieren und ihre Ohren nur mit Real-Underground-Sounds wie zum Beispiel Rush oder Sven Väth und anderen Schr**zern füttern. Ihre Toleranz gegenüber anderen Klängen hält sich also sehr in Grenzen und ihr müßt euch schon entscheiden, für welche Richtung ihr euch entscheidet.
Lektion 2: Aussehen
Als nächstes solltet ihr versuchen, euch stylingmäßig etwas anzupassen. Die wichtigsten Utensilien dazu: Haargel (am besten gleich ein Sparset mit mehreren Tuben), einen Fön und Zeit und einen Friseurtermin. Was euch vom gemeinen Fußvolk unterscheidet, ist nämlich primär die Haarpracht. Das Seitenhaar wird beinahe abrasiert, wobei das Deckhaar bei einer Länge von ca. 5-7 cm belassen wird. Diese längeren Haare sollten nun so nach oben gestylt werden, dass sie mehr oder weniger eine Verlängerung des Seitenhaars sind und von oben gesehen einem Teller gleichen. Wenn ihr damit fertig seid, habt ihr den wichtigsten Schritt eigentlich schon vollbracht.
Jetzt gilt es nur noch die passende Kleidung auszusuchen. Die einfachste Methode ist dabei die Karstadt-Raver-Methode (dürfte klar sein, was damit gemeint ist). Ihr braucht unbedingt (von unten nach oben): Buffalos oder entsprechendes Schuhwerk mit einer Höhe von mind. 5 cm über normal. Es geht dann weiter mit der Hose: Schlag ist Pflicht, am besten so, dass die eben gekauften Schuhe ganz darunter verschwinden. Wenn ihr soweit fertig seid kommen wir zum Oberkörper. Hier wird meistens ein enganliegendes "Top" bevorzug,t so in der Art eines Muscleshirts, wobei natürlich der obligatorische Japan-Style-Henna-Muster-Print nicht fehlen darf. Als letztes noch ein weiterer sehr wichtiger Bekleidungsgegenstand, die Halskette aus zylinderförmigen "Röhren", abwechselnd metallen oder aus Alu und dazwischen farbig, wobei die Farbe hier relativ egal ist und euch kreativen Freiraum läßt. Eng anliegen sollte diese Kette natürlich schon.
Für die Hardcores unter euch hier noch zwei Extratipps: Zum einen, inzwischen wieder etwas aus der Mode gekommen und vor allem bei jüngeren anzutreffen: Das Leuchtstäbchen im Mund, und zum anderen: Weiße Handschuhe, die besonders beim sogenannten "Driven" eine Rolle spielen. Dieser Handschuhtrend ist noch ziemlich neu und fand vermutlich in Norddeutschland seinen Ursprung.
Lektion 3: Bewegung
Selbstverständlich könnt ihr als Real Raver nicht mehr einfach so tanzen wie ihr wollt. Dies hat mehrere Gründe: Erstens geht das zu der Musik, die ihr ab jetzt hören werdet, nicht mehr und zweitens macht das ein Raver einfach nicht. Es gibt gewisse Regeln und Normen und da reicht es nicht, "nur" entsprechend angezogen zu sein.
Das wichtigste ist dabei der ständige Wechsel von Stillstand und Bewegung in den Füßen. Dieser Wechsel vollzieht sich etwa alle 5 Minuten, ein Resultat der ständig auftretenden Breaks in den gehörten Tracks.
Während dieser Breaks gilt das Motto: "Trance and Drive". Dies meint, mit den Füßen fest auf dem Boden zu stehen, am besten schulterbreit und die ganze Aktion in die Arme zu verlagern. Diese bewegen sich wellenförmig und führen Bewegungen wie beim Bedienen eines Lenkrades oder Steuers aus (daher der Name). Eine andere Bewegung ahmt die typische Brustschwimmbewegung nach. Sonst einfach versuchen die Arme so weit als möglich zu winden und zu drehen und dabei am besten in einem Winkel von ca. 20°-30° gegenüber der Horizontalen neigen.
Am Ende der Break, das gar nicht so leicht zu erraten ist für einen Anfänger, beginnt die Fußarbeit, der typische Raver-Fußtanz. Es gilt dabei die Füße auf jeden Fall mit doppelter Beatgeschwindigkeit zu bewegen. Die auszuführenden Bewegungen hier zu erläutern ist viel zu umfangreich, da sich das auch ständig ändert. Es lohnt sich daher einfach mal einem echten Raver zuzuschauen und ihn eventuell sogar um Hilfe zu fragen. Sicher werden zu diesem Thema auch entsprechende Kurse in den trendigen Tanzschulen eurer Region angeboten.
Lektion 4: Ernährung
Jeder Raver muss mal eine Pause machen. In dieser und vor jedem Rave oder Dissenbesuch tankt er die nötige Energie für den Abend über sogenannte Energiedrinks, wie zum Beispiel Red Bull der ähnlichem. Meistens muss er dabei aber in den Diskos auf billigeres umsteigen, da die meisten Großraumdissen inzwischen auf billigere Ersatzdrinks umgestiegen sind, mit so wohlklingenden Namen wie "Big Pump" o.ä..
Lektion 5: Aufenthaltsorte
Zum Schluß noch etwas, das für euch als Anfänger noch interessant sein könnte: Wo findet man die Real Raver? Wo halten sie sich auf? Wo sieht man sie auf keinen Fall?
Diese Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: Man findet sie auf jedem Großrave, sei es die Mayday in Dortmund, die Nature One in Kastellaun oder auf ihrem Lieblingsevent der Love Parade in Berlin. Auf der Fuckparade oder auf anderen kleineren Veranstaltungen werdet ihr sie hingegen vergeblich suchen.
Außer auf Großevents "driven" sie in den gängigsten Großraumdissen oder in anderen Tanztempeln in der Gegend herum. Vereinzelt auch in kleineren Clubs, aber dort nur sehr vereinzelt.
Wenn ihr diese Lektionen gut behalten habt und die Anweisungen befolgt, dann habt ihr schon einen großen Schritt in Richtung Real Raver getan. Um aber der perfekte Raver zu werden, braucht es nun eigentlich nur noch eines: Üben, üben, üben. Denn es ist noch jeder Anfänger von seinen Platteauschuhen gefallen. Sonst eben einfach fragen und zuschauen. Dabei solltet ihr keine Angst haben, da die Raver an sich ein friedliches Volk sind und sich über jede Verstärkung freuen. Irgendwann werdet ihr dann vielleicht auch mal in einen der berühmten Raverclubs aufgenommen, den es eigentlich in jeder Disse gibt im Norden wie im Süden und auch sonst überall.
<BLOCKQUOTE>Zitat:</font><HR>Original erstellt von P. Stylez:
Als erstes machen wir die Club Rotation Sendungen mit Daisy Dee zur Pflicht. Am besten sogar auf Video aufzeichnen und einmal am Tag anschauen. Während der Sendung auf stumm zu schalten ist dabei verboten. Wer das nicht aushält (die Musik, nicht Daisy Dee), der sollte erst gar nicht weiterlesen. <HR></BLOCKQUOTE>
Mr. Stylez woher weißt du das so genau?? alles einmal durchgemacht??
dieser typische RAVER erinnert mich an einen kerl den ich ganz gut kenn und der in einer nicht namentlich erwähnten discothek das licht macht, sehr netter kerl aber halt genau das bild
-------> eastpack tascherl *g*
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Ma braucht a großes Herz - und a schnölle Faust - nix aunderes mocht a de Legenden aus
Es gibt vielerlei Arten von Lärm. Aber nur eine Stille
Wenn ihr wieder einmal unter gleichgesinnten seid und jemand legt etwas auf, was ihr nicht kennt oder gar eine andere Richtung als gewohnt/erwartet ist, habt ihr 2 Möglichkeiten: Entweder ihr betrinkt euch bis zum umfallen und lasst euren Frust an anderen Partygästen raus, oder ihr boykottiert das Event (so wies vor kurzem im Millenium passiert ist) - beides wird in dieser Gesellschaft mehr als akzeptiert! Grundsätzlich gilt, einfach böse dreinzuschauen (siehe tpk's Mistelbacher )! Hast du zuwenig Platz auf der Tanzfläche - falls du überhaupt tanzen willst, denn tanzen ist in dieser hohen Gesellschaft sowieso nur ein überflüssiges Element der nächtlichen Betätigungen - remple einfach die Menschen neben dir an! Ausserdem ist das Grölen erlaubt und du sollst auch wenns geht, den DJ fragen, ob er Gigi - Lamour Toujour auflegen kann. Hier macht man sich die meisten Punkte im Publikum und wird schneller akzeptiert.
Auch das Alter spielt keine Rolle! Auch ohne Schambehaarung wird man euch wohl oder übel reinlassen, da den Geschäftsführern es egal ist wer reingeht, hauptsache ihr zahlt schön fleissig! Macht euch also keine Sorgen, in dieser Gesellschaft nicht aufgenommen zu werden...
mfg frroschi
__________________ Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören...