Wir haben das schon lange vor dem Handyzeitalter vorexerziert.
In der Oberstufe haben wir uns einen kleinen Radiosender gebaut
und diesen am WC versteckt.
Die schwächeren Schüler waren mit einem Pocketradio ausgestattet,
die Ohrstöpselkabel verlegten wir durch die Ärmel.
Ca. zur Hälfte ging einer der guten Schüler, der bei einer Schularbeit bereits die Ergebnisse hatte,
auf's Klo.
Jetzt mussten sich die schwächeren Schüler nur noch auf den Schreibtisch lümmeln, die Stöpsel ins Ohr und mit der abstüzzenden Hand verdecken.
Die sind uns nie draufgekommen
Außerdem gab es vor dem Fotokopierer-Zeitalter sogenannte "Abzugmaschinen".
Hier tippten die Lehrer Testbögen und Dinge, die vervielfältigt werden mussten, auf eine Matrize.
Die Schulwartin stellte dann die Abzüge her.
Da der erste immer blasser war, warf sie ihn in den Papierkorb des Schulwartkammerls.
Wir sind dann immer zu viert zu ihr und haben gesagt, wir bräuchten für den Unterricht
neue Matrizen.
Während drei die Sicht verstellten, hat der Vierte die blasse erstkopie aus dem Papierkorb stibizt.
Nach der Schule gingen wir in ein Gasthaus und arbeiteten genüsslich die Lösungen aus.
Wobei festgelegt wurde, wer wie "gut" abschneiden durfte, damit es nicht auffällt.
Das ging so lange gut, bis ein Chemietest aus zwei Seiten bestand, wir aber nur die erste klauten.
Vom Vorhandensein einer zweiten Seite gingen wir nicht aus.
Da ging den Lehrern ein Licht auf und das Kammerl war fortan "schwer bewacht"
