[LJ Martinez]

Es kommt halt immer drauf an, wie der Kontest ausgelegt ist.

Als Resident DJ sollte man schon auch moderieren können, da genügt es nicht, wenn man auflegt wie ein Gott aber keinen Ton über's Mikro rausbringt, schließlich sollte man als Resident die Leute begrüßen, das Programm und die kommenden Veranstaltungen durchsagen und auch die Gäste motivieren, wenn sie mal "zach" sind.

Als Booking DJ muss man das Mikro meist nicht angreifen, da ohnehin auf vielen Veranstaltungen auch ein MC gebucht ist und wenn es keinen gibt, für die Durchsage einer Autonummer zwecks wegfahren reicht's schon.

Weiters ist die Arbeit am Mikro ein guter Gradmesser, wie jemand mit Druck und Nervosität umgehen kann. Plappert er munter drauf los, wie wenn es das natürlichste auf der Welt wär oder merkt man die Nervosität schon an der zittrigen Stimme.

Mikroarbeit ist auch viel Übungssache und natürlich sollte man sich auch das Mikro ordentlich einstellen können, denn jeder hat eine andere Stimme und der eine braucht mehr Bass, der nächste weniger Mitten usw. Diese Zeit hat man bei einem Contest meist nicht und daher kommt die Stimme vielleicht nicht immer optimal rüber.

Wenn man später mal einen Resident-Job übernehmen möchte, ist das Mikro aber enorm wichtig und vor allem sollten dann die Ansagen deutlich und leicht verständlich sein. Mir fällt auch immer wieder bei Residents auf, dass man sie schwer versteht, weil sie entweder zu schnell und zu undeutlich sprechen oder das Mikro nicht gut eingestellt ist. Ein häufiger Fehler, der mir auffällt ist, dass zu viel Bass eingestellt ist. Das klingt zwar ganz gut, weil die Stimme dadurch einen ziemlichen Druck bekommt, schadet aber sehr der Verständlichkeit.

Ich denke, es wird das Mikro oft bei Contests mit hineingenommen, damit man mal das Feeling bekommt wie es ist, so eine "Sprechgurke" mal in der Hand zu halten. Es wird ja sicher einige geben, die nicht nur zum Spaß mitmachen sondern auch vorhaben, ins Geschäft einzusteigen. Das wäre ja eigentlich der ursprüngliche Sinn eines DJ-Contests: Talente entdecken und die Chance auf Bookings oder später auch einen Resident-Job bekommen.