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Alt 25. October 2011, 06:55  
Dj-Spin-Plastic
n00b
Dj-Spin-Plastic sorgt für eine eindrucksvolle AtmosphäreDj-Spin-Plastic sorgt für eine eindrucksvolle Atmosphäre
 

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Also ich würd mal differenzieren:
1.) Acts bzw. Produzenten gibt es Heute da man nicht mehr so von teurer Hardware abhängig ist sicher viel mehr als vor ein paar Jahren (wieviele davon gut/schlecht sind ist Ansichtssache). Davon sind einige sauteuer und sehr sehr viele billig. Der Dj/Live-Act "Mittelstand", der bekannt genug ist um einen Laden voller zu machen, aber billig genug um es sich leisten zu können, ist leider etwas ausgestorben. Das führt mich zu Punkt 2.

2.) aktuelle Preisgestaltung der angesagten Discoacts aufgrund des ihnen zu Verfügung stehenden Absatzmarktes:

Früher:
Handsup bzw. Italo = ca. 120 Termine (52x2 + Feiertage) pro Jahr dividiert durch die Clubs/ Discos der GAS Staaten (Germany / Austria / Switzerland) = wenige Clubs = wenig Gage!

Heute:
Pitbull, Guetta + Co = ca.120 Termine pro Jahr dividiert durch die Clubs (fast) aller Länder dieser Welt = vieeeeeele Clubs = viel Gage!
Anders gesagt: Ich kann so teuer sein das mich weltweit!!! noch 120 Clubs/Jahr buchen.
Noch anders gesagt ;-) : 60Auftritte/ Jahr und hohe Gage + viel "Freizeit" = 120 Auftritte/ Jahr und halbe Gage + wenig "Freizeit". Also ich nehme natürlich Viel Gage + 120 Auftritte/Jahr, aber wenn ich es mir aussuchen kann, dann ist noch immer die 60er Variante meine zweitliebste Option.

Bei über 180 Ländern als Absatzmarkt und dementsprechend vielen Clubs von denen widerum ein Teil eine ganz andere Preispolitik (viel höher) betreiben als wir in Österreich sind auch richtig hohe Gagen nicht das Problem.

3a) Durch die größere Lokal und Veranstaltungsdichte bzw. die größere Mobilität sind viele Gäste ständig auf dem Sprung ins nächste Lokal/zum nächsten Event. Viele wollen sich nicht auf etwas neues einlassen, sondern wollen ihre Lieder hören.

3b) Die Leute haben Heute auf der einen Seite, einen viel inhomogeneren bzw. individuelleren Musikgeschmack (Stichwort: unendlich viel Musikangebot im Internet!), auf der anderen Seite, sind dann Nummern die einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden der gemeinsame Nenner für die Leute in einem Lokal.

3c) Durch die ständige Verfügbarkeit der eigenen Musik der Gäste, entsteht natürlich auch ein größeres Anspruchverhalten dem Dj gegenüber.
Der Dj ist für viele Gäste Dienstleister, und kein Künstler mehr.
Alle Gäste können, aber niemand "muß" mehr, dem Dj zuhören um zu neue geilen Tracks zu kommen. Dafür gibt es Youtube etc. Der Dj soll nur mehr die vom Gast "als gut befundenen" Tracks spielen. Angeheitzt wird diese Entwicklung dann auch von den "Dj´s" die einfach die Hits pro Abend 4-5 x rauf und runter spielen.

Wie sag ich immer:
Viele Gäste kommen mittlerweile nicht in eine Disco weil sie hören wollen was die Dj´s spielen, sondern weil die Dj´s spielen was sie hören wollen.
Klingt zwar komisch ist aber so.

In diesem Sinne, Augen zu und durch und wenn ich eine Nummer als gut und als passend für das jeweilige Lokal befinde, dann wird sie auch gespielt. Diese Verantwortung, will, soll, und muß ich als Dj einfach haben. Sonst braucht man eh nur mehr Technikbewacher.

So long
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