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Alt 2. April 2009, 09:49  
MoonWalker
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MoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz seinMoonWalker kann auf vieles stolz sein
 
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Also für mich persönlich haben Charts schon sehr lange ihren Wert verloren. Als Udo Huber noch die Großen 10 präsentierte, verspürte ich noch ein Wertegefühl. Damals hab ich mir auch noch öfters Lieder einfach so aus dem Radio aufgenommen und bin anschließend mit dem Walkman durch die Musikstores gezogen, hab die Verkäufer hören lassen und wollte, egal was es kostet, unbedingt diese Lieder haben.

Zu Beginn meiner Discozeit hat sich mein muslikalischer Horizont dann doch wesentlich erweitert. Ich hörte viele Sachen, die ich nicht kannte, die aber trotzdem gefielen und das Nachfragen bei den DJs war meistens kein Problem. Hab die Titel eigentlich immer erfahren und konnte die Teile bald darauf erwerben. Mancher DJ erklärte sich auch bereit mir die Songs für ein Bierchen oder so auf CD zu brennen. Damals war das ein Kavaliersdelikt, so wie man auch bei roter Ampel über die Straße geht.

Dann kam das Internet und mit ihm die Tauschbörsen und auf einmal waren Sachen zu hören, die mir einerseits völlig unbekannt waren und andererseits auch keinen wirklichen Titel mehr hatten. Die Frage nach dem Liednamen bzw. dem Händler wurde oft nur mehr mit den Worten: „ich habs ausn Internet, keine Ahnung wie das heißt“ beantwortet.

Chartssendungen auf viva, mtv, etc. erlebten einen ungeahnten Höhenflug. Die Lieblingslieder einzelner Jugendgruppen waren praktisch rund um die Uhr zu hören, man konnte sie als Klingelton downloaden und natürlich alles vom Netz ziehen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ging es mit Charts und Hitparaden kontinuierlich bergab.

Das einzige was zu dieser Zeit noch hörenswert war, war das ö3-Discoinferno. Eberhard Forcher hat immer wieder für mich Neues vorgestellt und ich fand auch die Mixblöcke immer hammergeil. Bin am darauffolgenden Montag öfters in den Plattenladen um mir wieder ein paar neue Radln zu holen. Gibt’s jetzt zwar schon seit fast fünf Jahren nicht mehr, aber ich trauere dieser Sendung noch immer nach.

Heute weiß ich weder was gerade angesagt ist, noch haben Charts für mich irgendeine Aussagekraft, weil die potentiellen Käufer einfach von einer Flut an Neuigkeiten überrollt werden, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie hören/kaufen/saugen sollen. Für die jungen Leute ist so ein Track doch sowieso nur ein, zwei Wochen interessant und dann kommt was Neues. Ich kenne zwar keine Verkaufszahlen, aber ich denke, dass sicher bei weitem weniger verkauft wird, als noch vor 15 Jahren. Aus diesem Grund würde ich eine Alternative zum gegenwärtigen Chartssystem begrüßen, allerdings hab ich spontan keine passende Idee parat.
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