Zitat:
Zitat von reini
Ich find einfach, dass die Musik zu teuer ist.
Wobei ich zugeben muss, dass ich keine Ahnung über die Produktionskosten hab.
Mir wurde mal gesagt, was so Producer mit den Tracks verdienen und wieviel sie durch Autritte verdienen. Da sind Welten dazwischen...
Ich geh lieber auf Konzerte, als dass ich mir jede CD kauf, weil da hab ich persönlich mehr davon
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Also mir ist gute Musik schon was Wert und für den Gegenwert der CDs und Vinyls, die sich in meiner Wohnung türmen hätte sich wohl so manch einer einen schönen Benz oder Audi heimgestellt. So hat jeder seine Präferenzen. Ich setze den Maßstab eben anders an, weil Musik mein absolutes Hobby ist und ich auch bereit bin, dafür was auszugeben, wenn die Qualität stimmt. Ich bin eben in der glücklichen Lage, nicht alles haben zu müssen, was sich so in den Charts tummelt, sondern suche mir eben nur das aus, was mir wirklich gefällt.
Aber ich kaufe die Musik auf CD und Vinyl. Was anderes ist es bei den typischen Nebenbeihörern. Denen wird der Preis für ein aktuelles Album sicher zu teuer sein, weil's in 1 - 2 Monaten ohnehin im Regal verstaubt.
Was mir persönlich aufgefallen ist: Noch nie haben so viele Menschen Musik gehört wie heute und noch nie haben so wenige Menschen bewusst Musik gehört wie heute.
Manchmal geht es einfach nur darum, Musik zu besitzen. Wenn ich auch alles haben müsste, was in Sachen Musik gerade "in" ist, würde ich wohl auch bald am Hungertuch nagen. Das Pendel bewegt sich vom aktiven Musikhörer (also jener, der sich über neue Musik informiert und als Fan von gewissen Bands immer am aktuellen Stand über deren Schaffen ist) immer mehr zum passiven Musikhörer.
Jetzt stellt sich halt die Frage, wie es neue Bands ohne entsprechender Promotion dann schaffen werden, bekannt zu werden, wenn das Publikum nur mehr das kauft, was ihm eben vorgesetzt wird und sich nicht aktiv informiert. Bekannten Bands kann das natürlich egal sein, die haben ja schon ihren Fankreis.
Was ich im Thread über neue Vertriebswege und Innovationen geschrieben habe (und hier von Berni und ein paar anderen glaub ich ein bisschen missverstanden wurde): Ich finde Aktionen gut wo Bands noch weiter zu den Fans rücken und außer den normalen Studioalben Specials für ihre Fans auf alternativen Wegen anbieten: Das Live-Bootleg jedes Konzerts der letzten Tour von Genesis, Die Albumvorbestellung mit Eintrag ins Booklet bei Marillion oder auch teilweise die Wege die Nik Kershaw geht (und Nik Kershaw bzw. Marillion sind heute bei Gott keine bekannten Künstler mehr - leider).
Was ich allerdings nicht gut finde ist, wenn Bands dazu übergehen, die Musik nur mehr als Download in einer komprimierten Form zur Verfügung zu stellen. Dafür ist mir persönlich nämlich jeder einzelne Cent zu schade.
Die Labels werden wohl reagieren müssen und eventuell ihre Aufgaben neu definieren müssen, um überleben zu können. Das Bekanntmachen von neuen Künstlern wird wichtiger werden denn je, oder es gibt einen großen Underground und einen relativ mageren Mainstream.
Es bahnt sich anscheinend ein großer Umbruch an und ich hoffe, dass er positiv enden wird. Als Musikfreak bin ich da vielleicht ein bisschen egoistisch - Nehmt mir gute Tonqualität nicht weg!!!!