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Alt 14. January 2007, 15:23  
Stee Wee Bee
"I am a Post" Poster
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Die große Unbekannte ist immer die Überspielung auf die Matrize (oder auch der Umschnitt genannt).
Hier wird entweder auf Lackfolie oder seit den 80ern auf Kupferfolie (DMM oder Direct Metal Mastering)
mit einer Nadel das Signal hineingeritzt.
Das ist ein sehr komplizierter Vorgang, so ein Schneidetisch ist außerdem extrem teuer.
Und da kommt es dann auch oft auf den Techniker an, ob der was drauf hat oder nicht.

Es gibt sehr viele Feinabstimmungen, die zu berücksichtigen sind und viel, das man falsch machen kann.

Mehrere Faktoren sind wichtig:
1.) Optimaler Rillenabstand: je größer der Abstand, desto tiefer kann die Rille geschnitten werden, desto mehr hat die Nadel im Bassbereich Platz, auszuschwingen, desto lauter wird die Platte.
Ambesten je eine Version bei 45 RPM auf jeder Seite und Ausnutzung der gesamten Plattenfläche (mit Ausnahme der Etikette logischerweise).
Bei mehr Tracks ist es sinnvoller, auf 33 1/3 RPM zu pressen.

2.) Kupfer oder Lack: Kupfer hat den Vorteil, dass feinere Höhensignale zustande kommen, allerdings schwächelt DMM im Bassbereich. Hier kann die Nadel durch die enormen Kräfte, die zur Gravur von ihr verlangt werden, auf dem härteren Kupfer nicht so sehr ausschwingen wie auf Lackfolie. Lack hat mehr Bock im Bassbereich, aber etwas weniger Höhen.
Ich bevorzuge Lack als Matrize. Die Lackfolie wird übrigens nach dem Schnitt in der Galvanik versilbert, dass erklärt den leichten Verlust in den Höhenbereichen.

3.) Das Ausgangsmaterial: wenn man sich den Verlauf der Lautstärken in der Dancemukke in den letzten jahren anschaut, kann man es mit der Angst zu tun kriegen.
Hier wird beim Mastern so übertieben komprimiert (nur um im Radio laut zu klingen), dass das eigentlich sonst nur aus Werbespots bekannt ist und nur mehr wie matschige Suppe klingt.
Viele Produzenten machen den Fehler, auch die Extended Versions und Mixes so aufzublasen.
Das verträgt sich absolut nicht mit dem Medium Schallplatte.
Deshalb ist es oft besser, weniger zu komprimieren oder ein eigenes Vinyl-Master zu machen.

Vinyl ist ein supergeiles Medium, keine CD kann im Club mit einer gut gepressten Platte mithalten, ohne dass man am Mixer alles übersteuert.

Bei gleicher Pegeleinstellung ist die Platte einiges voran.
Natürlich müssen dazu aber alle oben genannten Faktoren passen.
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