</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von MisterTiddles:
Wenn ich mich nach jahrelanger Beschäftigung mit Literatur irgendwo zwischen Kafka und Dostojewski eingependelt habe, werd ich John Grisham auch nicht mehr anrühren.
</font>[/quote]Der Vergleich zur Literatur ist hier zwar gut getroffen, aber dennoch sehr stark zu relativieren.
Nehm mal als Beispiel folgenden Menschen:
(ich gehe davon aus, dass du weißt, wer das ist).
Ein Großteil der Menschheit kann mit sowas nun mal nichts anfangen, wobei wir wieder beim Thema "Mainstream" wären ...
Eine Paralelle in der Musik wäre da zB klassische Musik / Oper / Operetten etc. In weiterster Hinsicht jede alternative Musikrichtung. Das heißt für mich aber noch lange nicht, dass jemand intelligenter, interessanter oder ein besserer Mensch ist, nur weil er sich vom Mainstream distanziert - oft kommt das so rüber, als ob die "Kommerzler" alle dumm wären, keine eigene Meinung hätten oder Mitschwimmer wären.
Der Musikgeschmack ist aber eine Charaktereigenschaft (viell. mit Ausnahme der Profi-Musiker) und nur bedingt eine Angelegenheit des Intellekts. Im Unterschied zur Literatur ... daher die oben genannte "Relation".
Jemand der Mann, Bernhard, Kafka etc. liest, wird sich wohl kaum die Biographien von Bohlen oder Naddl kaufen, das ist klar.
Um jetzt nicht ganz den Faden zu verlieren und wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Das "Überangebot" - nicht zuletzt durch Internet - bei sämtlichen elektr. Musikrichtungen und die Änderung der Werte machen die Leute immer individueller was das betrifft. Daher entwickelt sich bei jedem einzelnen ein noch viel unterschiedlicher Charakter bzw. Geschmack als zb in den letzten Jahrzehnten.
Der Jahrhundertsommer, das Überangebot von Discotheken, die ständig gleichen Veranstaltungen etc. haben dazu natürlich auch beigetragen.