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Nachtschatten 10. June 2005 14:02

Eine Meldung für Herrn Stefan Berndorfer:

</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> Am kommenden Montag veröffentlicht die OECD eine Analyse des Online-Musikhandels. Der Report nimmt der Piraterie-Debatte die Emotionalität und beleuchtet das Thema gesamtwirtschaftlich. Ergebnis: Das Internet ist nicht für den Rückgang der Musikverkäufe verantwortlich.
Freitag, 10.06.05
Seit Jahren befindet sich die Musikindustrie im Online-Jammertal, in zahlreichen Studien hat die Branche die Internet-Tauschbörsen als Grund für ihre Umsatzeinbrüche ausgemacht.

Am 13. Juni erscheint nun erstmals ein Report, der nicht nur die kaufmännischen Interessen der Lobby-starken Musikindustrie wiedergibt, sondern sich gesamtwirtschaftlich mit der Tauschbörsen-Thematik auseinander setzt, berichtet "The Economist".

Denn auch Telekom-Provider und Computerhersteller müssen in die ökonomische Analyse einbezogen werden.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [OECD] kommt darin zu der Erkenntnis, dass der viel zitierte Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Musikverkäufe und dem Anstieg der Tauschbörsen-Nutzung nicht nachvollziehbar, weil nicht nachweisbar ist.

So könnten auch ganz andere Gründe wie die Qualität des Angebots und schlicht die zunehmende Konkurrenz anderer Formen der Unterhaltung für den Umsatz-"Blues" der Musikindustrie verantwortlich sein.

Verändertes Kaufverhalten
Die so genannte Peer-to-peer-Software sei eine neue und innovative Technologie, die bedauerlicherweise auch für das unerlaubte Kopieren von Musik genutzt werde, urteilt OECD-Wirtschaftsexperte Sacha Wunsch-Vincent vom Ausschuss für Information, Computer und Kommunikationspolitik.

Selbst die Plattenlabels würden die Tauschbörsen-Netzwerke zum Aufspüren neuer Musiktrends beziehungsweise zur legalen Verbreitung von Songs nutzen.

Sorgen über ein sinkendes Einkommen sind laut Wunsch-Vincent einzig bei den Künstlern begründet. Diese erhalten jeweils ein Zehntel des Verkaufspreises - bei Downloads wie auch bei CDs.

Da immer mehr Kunden online meist nur einzelne Songs statt ganzer Alben erwerben, verdienen die Künstler auch weniger.
</font>[/quote](Ausschnitt; Quelle)

Alles nicht neu, nein. Ewige Diskussion.
Ich selbst kenne jemanden nur zu gut, der ohne Tauschbörsen jetzt wahrscheinlich nur ein Viertel der Musik kaufen würde, die er jetzt kauft. Nämlich ich selbst.
Allerdings keine CDs mit Kopierschutz.

Stee Wee Bee 10. June 2005 15:46

Das Problem an solchen "Analysen" ist allerdings, dass querbeet alle Musikstile in einen Topf geworfen werden und dadurch eine völlig falsche Einschätzung für den Dance-Bereich entsteht.

Denn während das Downloadverhalten in den Bereichen Klassik, Jazz, Gospel, Choral, etc., sowie auch Volksmusik nach wie vor kaum vorhanden ist, schaut es bei Musik, die vorrangig junge Leute interessiert, ganz anders aus.

In der Disco schnell ein paar Titel aufschreiben lassen, in Foren und Dancecharts wie diesen stöbern, abends oder nach der Disco ins p2p-Programm klopfen und am nächsten Morgen brennen.

Wäre es nur der Kommerz, könnte man mit einer willkommenen "natürlichen" Auslese sprechen, aber leider sind gerade die kleinen, kultigen Labels, die nur wenige Acts haben, vom Aussterben bedroht.

Fazit: am besten so primitiv und billig wie möglich produzieren, dann schafft man 10 Titel in der selben Zeit, in der man früher an einem einzigen Track geschraubt hat und dann kann man auch halbwegs davon leben.

Es ist wie überall: bei sinkendem Verdienst muss man mit der Qualität runtergehen oder sich einen anderen Job suchen, wo man dann hin und wieder aus Jux und Tollerei mal was produziert (oder auch nicht).

So schaut's aus und nicht anders.

deadmau$ 10. June 2005 15:54

Du triffst du den Nagel am Kopf!

effect-dj 10. June 2005 16:30

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von Nachtschatten:
Zitat:

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [OECD] kommt darin zu der Erkenntnis, dass der viel zitierte Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Musikverkäufe und dem Anstieg der Tauschbörsen-Nutzung nicht nachvollziehbar, weil nicht nachweisbar .
[/QB]</font>
und was heißt DAS für die seriösität dieser sog. "Analyse"... meiner Meinung nach wieder nur irgendein witziger der meint durch ein (wahrscheinlich) sehr aufwendiges studium der materie jetzt plötzlich die lösung für alle probleme gefunden zu haben UND außerdem meint, dass er den alten hasen im business die mitunter schon quasi ihr ganzes leben von der musik leben, auch nur irgendetwas erzählen zu können, was sie nicht schon längst wissen
ganz nach dem motto: alle doof außer mich

wie mich diese präpotenz ankotzt.

[ 10.06.2005, 17:31: Beitrag editiert von: effect ]

IAN NEVARRA 10. June 2005 17:17

Stimmt, die Diskussion gibts ja eh schon lang. Und das ist nicht der einzige Bericht, der den Zusammenhang "leugnen" will.

Ich glaub auch, dass es die Leute, die in diesem Biz arbeiten, schon am besten wissen. Schließlich spüren sie es als erstes, wenn die Einnahmen weg bleiben.


Einige Meldungen, die nachgepostet werden, finde ich sehr amüsant:

</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> Zudem finde ich die Preise für eine Cd überhaupt nicht gerechtfertigt, und schon gar nicht für eine DVD (20-40¿). Im Radio spielts ja die Lieder auch umsonst </font>[/quote] </font><blockquote>Zitat:</font><hr /> warum die Musikindustrie einen Rückgang einstecken muss - die hat sich die letzten Jahre ohnehin eine goldene Nase an der Dummheit der Käufer verdient. Hansi Hinter...., Musikantenstadl-"Kompilation" etc. haben einen Wahnsinnsumsatz eingefahren. Die gute alte Rock/Pop-Zeit mit Queen, Springsteen, Cocker, Zappa, Sting und wie sie sonst noch alle heißen ist, so scheint es jedenfalls, vorbei. Angesagt und "hip" sind nur Stürmer, Chips und unzählige Remixes von Möchtegernstars. Wenn das so weitergeht, dann ist bald JEDES musikalische Verständnis aus der Musik raus und alle singen im Gleichklang : HMP-HMP-HMP-T-T-T-T </font>[/quote]Der glaubt wohl die "guten alten Rocker" haben damit kein Vermögen gemacht und haben sich das Geld nur erkifft. :D

</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> Ich geh nicht in den Landen und kauf mir eine Musik CD weil!!!: 1) zu teuer 2) gefällt mir dann ein lied von der cd (das zahlt sich net aus) 3) Singles sind viel zu teuer lol^^ jo das wars also ich bin ein wirklicher musikfan und lasse mir dies nicht nehmen sorry Musikindustrie! ich organisier mir meine musik von friends (weil ich kein internet habe)! Viel glück noch ;) mfg patuzi!</font>[/quote]cooler Musikfan :rolleyes:

Gio 10. June 2005 20:52

fully agree stevie.
nur rein interessenhalber, wie war das früher mit den kleinen "kultigen" Labels, haben die viel verdealt? Oder ists jetzt so, dass die Majors den kleinen den Hahn abdrehen weil sie nicht "rentabel" sind und das früher einfacher mitgetragen werden konnte?
Vielleicht hast du ja Zeit mir das zu erklären, würde mich persönlich sehr interessieren, da du ja auch vor der WWW Zeit im Business warst....

Übrigens hab ich heute mal wieder den Groove Gangsters Remix von Anthem # 2 gehört, einfach genial... damals hab ich das Teil stundenlang bei den TollenTönen vorgehört.. das war halt noch genial .. aber eigentlich auch der Anfang der Piratie

.:: JB ::. 10. June 2005 21:01

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von -[gio]-:
...damals hab ich das Teil stundenlang bei den TollenTönen vorgehört...</font>[/quote]Oh mein Gott, war das dort leiwand...
Vorallem die "Fee"...

Zum "rerrn" :(

Gio 10. June 2005 21:03

gemütlich wars im töne schon, find isch :) der rpm war a bissal unfreundlich, aber naja wir haben uns das dann bei einem getränk im a2 (musicpark lannach) ausgemacht!

.:: JB ::. 10. June 2005 21:11

Durch das "saufen" kommen die Leute zusammen, - sagt man ja so schön *g*

Nö, wirklich schade darum. Aber man hat es nicht verhindern können.
War total gemütlich und die Fee war für mich total bewundernswert.

... hab mir immer vorgestellt - so eine Oma zu haben wär ja voll der Hammer ... *gg*

Stee Wee Bee 10. June 2005 21:34

Also, was das "Verdealen" betrifft, so gab/gibt es schon Labels, die auch durch den Vinylverkauf gut leben konnten/können.

Aber auch hier relativiert sich viel.
Durch die Verkommerzialisierung (wiederum bedingt durch unten erwähnte Gründe) können gewisse Labels mit ihrem Stil ganz gute Vinylumsätze verbuchen.

Aber durch die großen Franchise-Ketten ist das Spektrum natürlich stark eingeengt.

Und sooo viele kultige Clubs gibt's ja leider auch nicht mehr, dass die das wettmachen.

Ergo müssen viele Labels, die eher unkommerzielle Mucke rausbringen, leisertreten oder dicht machen.

Der nächste Punkt ist natürlich, dass es ja auch jede Menge Underground-Sampler (egal, welcher Style) gab, die früher mal weltweit tolle Verkaufszahlen hatten.

Dort konnten sich die kleinen Labels die Kohle zum Überleben holen, wenn mal zwei, drei Vinylprojekte nicht so toll liefen.
Und verpulverte Presskosten für ein Teil, das floppt oder weniger gut läuft, reißen gewaltige Löcher in die ohnehin kleinen Budgets.

Auch diese CDs sind stark rückläufig oder werden illegal kopiert oder gesaugt.

Somit ist diese Zusatzeinnahme ebenfalls außer Obligo.

Fazit: Ich habe Pumpin' Records und Tribe Nation stillgelegt und bei Subzero ebenfalls eine "Kreativpause" eingelegt.

Bzw. verdeale meine Produktionen unter unbekannten Pseudonymen an Labels in größeren Ländern. Muss man ja nicht an die große Glocke hängen.

Durch den Shop habe ich gottseidank einen lukrativeren Zweig im Biz entdeckt, somit zähle ich mich wieder zu den unten erwähnten Hobby-Produzenten.


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