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Berni 27. July 2010 09:57

Wie richtet man eine Veranstaltung aus, wo so viele Leute sind, und auf jeden sicher geachtet ist?
Jeder müsste 5 m Abstand zum Nächsten haben, in Pufferfolie eingewickelt sein, auf 5 Gäste kommen jeweils ein Sanitäter, ein Polizist und ein Feuerwehrmann und es müssen genügend Hubschrauber da sein, die nur dafür da sind, Menschen in Panik an den Karabiner zu nehmen und auszufliegen - also pro 10er Gruppe ein Hubschrauber.

So traurig es auch ist - den "sichersten" Event wird es NIEMALS geben.
Überall wo mehr Menschen als Sicherheitskräfte sind, kann etwas passieren - in Gruppen reicht es schon, wenn 7 Menschen etwas Dummes machen, um andere zu finden, die mitmachen - und so bricht Panik aus.

Im Endeffekt begebe ich mich sogar in der Schlange vor der Kasse in Gefahr - wenn jemand in Panik gerät und alle Regale umwirft.
Es ist tragisch, aber leider gibt es Dinge, die tragisch sind, und nicht zu verhindern wären ...

Ich erinnere nur an Roskilde ....

Floppy 27. July 2010 11:04

Zitat:

Zitat von Berni

Ich erinnere nur an Roskilde ....



........und an Bergisel. Brauchst gar nicht so weit blicken.

reini 27. July 2010 11:15

Wie gesagt, es ist nicht auszuschließen, aber man kann das Risiko im Vorfeld eindämmen. In Roskilde haben sie danach, laut Wikipedia, auch einiges verbessert um eben die Wahrscheinlich eines solchen Vorfalls zu minimieren.
Bergisel habens auch nur mehr einen Bruchteil der Zuschauer reinlassen, als wie beim Unglück drin waren.

Leider werden solche Grenzen immer erst gesetzt, nachdem etwas passiert ist und nicht schon vorher.

Apollon Justice 27. July 2010 11:57

Zitat:

Zitat von micki0279
Stimme aql beim letzten Beitrag voll und ganz zu!

Ich grundsätzlich auch. Denn auch mir ist grundsätzlich die Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen wichtig(ist sogar derzeit mein Diplomarbeitsthema). Aber schon von Gesetztes wegen hat die Eigenverantwortlichkeit Grenzen, z.b. dort, wo andere mit ihrem Sachwissen überlegen sind. Und genau das ist hier mE der Fall. Die veranstalter wissen, dass das Areal für 1,5 Millionen viel zu klein ist. Und dafür müssen sie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.

Zitat:

Zitat von reini
Man hätte es absagen können ^^

Oder auf ein größeres Areal ausweichen bzw. die Trucks ganz normal durch die Stadt rollen lassen, wie es bei den früheren war. Ich war zwar noch nie in Duisburg, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dies der einzige Platz in der ganzen Stadt war, an dem die Verantstaltung durchgeführt werden konnte...

Stee Wee Bee 27. July 2010 12:08

Wie kann ich als verantwortungsvoller Besucher wissen, dass ich mich mit 1.4 Millionen anderer verantwortungsvoller Besucher auf ein Gelände begeben will, das nur für 250.000 zugelassen ist ????
Wie kann ich wissen, dass plötzlich durch schlecht organisierte Sicherheitskräfte im einzigen (!!!) Zugang zum Areal ein "Gegenstrom" abgewiesener anderer Gäste entstehen wird, der zu einem Stau und somit zur Katastrophe führt ???

Eigenverantwortung gut und schön, aber die geltungssüchtigen Politiker und geldgeilen Veranstalter gehören weggesperrt, und das nicht nur kurz !!!

Nicht umsonst wurde Bochum 2009 aus ähnlichen Gründen abgesagt.
http://www.drmotte.de/wordpress/2009...2009-abgesagt/

reini 27. July 2010 12:37

Auch wenn wir nicht oft einer Meinung sind Stevie, da geb ich dir Recht, wie in meinen Vorposts zu lesen ist.
Aber es wird nix rauskommen, das seh ich jetzt schon. Bald flacht die mediale Aufmerksamkeit ab, dazwischen kommen noch ein paar "Experten" zu Wort, die sagen, dass in der elektronischen Szene sowieo alle auf E sind und dadurch noch aggressiver werden (wie gesagt, "Experten") und beim Prozess wird die Schuld nicht eindeutig geklärt werden.

Chris B. 27. July 2010 12:39

Zitat:

Wer die Schuld an der Katastrophe trägt, ist auch aus versicherungstechnischer Sicht von Bedeutung. FTD-Informationen zufolge war Schallers Veranstaltungsfirma Lopavent dramatisch unterversichert. Seine Haftpflicht bei der deutschen Tochter der französischen Axa deckt gerade mal einen Gesamtschaden von 7,5 Mio. Euro - gemessen an den voraussichtlichen finanziellen Folgen der Katastrophe eine verschwindend geringe Summe.


!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!

also ich bin echt sprachlos :eek:

KRIZ VAN DALE 27. July 2010 20:42

Wir ihn als mcFick ähh Fit Chef nicht so schlimm finanziell treffen.

DJ Nomax 27. July 2010 23:35

Irgendwie gibt es für diese Tragödie gar keine passenden Worte außer Trauer ... wenn ich lese was an diesem Tag alles versagt hat, dann kann man nicht davon reden das jeder für sich selbst verantwortlich ist/war. Klar jetzt heißt es wieder hätte oder wäre aber sind wir uns ehrlich, unter diesen Umständen hätte diese LP nie und nimmer durchgeführt werden dürfen. Um 14 Uhr waren schon mehr Leute auf dem Gelände als überhaupt genehmigt waren ... klar konnte man drinnen nicht vorhersehen was sich im bzw. außerhalb des Tunnels abspielte aber Sicherheitspersonal etc. hätte spätestens ab dem Zeitpunkt Leute vorher umleiten und alle Tore, Schleusen etc. aufmachen müssen! Ein Desaster war vorprogrammiert und nur eine Frage der Zeit wann die ersten tödlich zusammenbrechen, zerquetscht oder totgetreten werden.

Zitate aus deutschen Medien:

Trennung zwischen Besucherströmen fehlte!

Das Ordnungsamt kündigte vor der Veranstaltung an, die Ankommenden und Abreisenden durch Zäune trennen zu wollen. Diese Mittelabsperrungen gab es jedoch nicht, die zweite Rampe, die als Ausgang dienen sollte, blieb geschlossen!

Die Kommunikation funktionierte nicht!

Polizisten erzählten Besuchern vor Ort, das analoge Funknetz sei ausgefallen, sie könnten deshalb keine Funksprüche absetzen!

Alleine dieser Bericht lässt einem kalten Schauer über den Rücken laufen:

http://www.bild.de/BILD/news/2010/07...packt-aus.html

Diese 21 Menschen die Aufgrund von Geldgeilheit der Veranstalter und Versagen der Sicherheitskräfte bzw. fahrlässiger Organisation gestorben sind, haben ein Recht auf lückenlose Aufklärung damit so etwas in Zukunft in dieser Form nicht mehr passieren kann. Es muss Schuldige geben und die gehören hinter Gittern dort können sie dann lebenslang darüber nachdenken!

Meine aufrichtige Anteilnahme gilt allen Angehörigen und Freunden der Opfer. Allen Verletzten wünsche ich Kraft, Mut und gute Besserung.

Peace Nomax

Stee Wee Bee 28. July 2010 07:31

http://www.krone.at/Das-freie-Wort/Titel-Story-212271


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