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Vollständige Version anzeigen : Ein paar allgemeine (technische) Fragen zu Vinyls


hompti
1. August 2004, 08:51
Ich habe gehört, dass auf die A-Seite der Vinyl die Tracks lauter sind als auf der B-Seite; ausserdem soll am äußeren Rand der Vinyl ein besserer Klang sein. Stimmt das? Oder hat mir da jemand einen Blödsinn gesagt?

Und welcher Unterschied ist eigentlich zwischen 33 und 45 rpm? (Abgesehen von der Geschwindigkeit *g*)

Und wie kann es sein, dass auf manche Vinyls pro Seite bis zu 15 min passen, bei anderen nur 10 min?

DJ Rotterdam
1. August 2004, 10:32
es passen rein theorethisch auch 30 min drauf, da es ja sogar sampler gab, wo bis zu 7/8 lieder drauf waren, nur ist die qualität dann so zu vergessen (sehr leise, kein druck, keine ordentlichen höhen, klingt einfach nach einem oft abgespielten Tape!) dass sie nicht mehr spielbar ist!
also dass die b-side schlechter wäre, als die a-side, wär mir neu, weil wie weiß man, welche nun wirklich die a oder b side ist? der anfang ist schon deutlich besser, als das ende der vinyl und wenns auf 45 gepresst ist, was nur so sein soll, wenn nur 1 track auf 1 seite ist, dann ist der track auch etwas lauter, weil er ja schneller abgespielt wird, obwohls natüprlich auch auf den ganzen track drauf ankommt, wie er gemastert wurde.
näheres kann dir da aber sicher stevie erklären.

djmiked
1. August 2004, 17:51
schau schau da hab ich wieder was gelernt.

LJ Martinez
2. August 2004, 07:53
Dass die Platte innen schlechter klingt (Probleme bei den Höhen und beim Bass) habe ich bis jetzt eigentlich nur bei den Langspielplatten gemerkt. Da kommt dies öfter vor, da ja hier die Rillen dementsprechend eng gepresst sind.

Das mit der schlechteren B-Seite wäre mir auch neu. Kommt wohl immer stark auf die Pressung bzw. die Matritze an, welche Qualität die Platte hat. Wenn die B-Seite natürlich nie gespielt wird und sich Staub und Schmutz auf ihr ansammeln, dann kann es schon sein, dass sie schlechter klingt, nach einer gründlichen Reinigung ist das Problem aber wieder beseitigt.

Wieviel auf eine Vinyl passt kommt auf die Pressung darauf an. Je enger die Rillen gepresst sind, desto mehr geht drauf. Hab Langspielplatten daheim, da sind auf einer Seite ca. 40 Minuten drauf, nur die Qualität ist da schon zum vergessen.

Die beste Qualität allein von der Pressung her (Hat jetzt nichts mit der Aufnahme oder dem Mastering zu tun) erhält mam meiner Meinung nach bei einer Maxi, die auf 45 läuft und auf der pro Seite nur eine Nummer drauf ist.

Bei EPs, wo mehr Nummern auf eine Seite kommen, wird dann ohnehin meist auf 33 1/3 gewechselt, weil man so mehr Informationen auf kleineren Raum bringt, da die Platte ja langsamer läuft.

Leki
2. August 2004, 09:56
nur mal so vermutet: kann schlechtere Qualität in Plattenmitte nicht auch mit geändertem Winkel des Tonarms, antiskating, Nadel usw. zusammenhängen?!?!?

LJ Martinez
2. August 2004, 10:41
Sicher kann es und tut es auch. Allerdings nicht nur in der Mitte, sondern über die ganze Länge der Platte.

Wer auf schönen Klang Wert legt (jetzt für Zuhause, beim auflegen sind andere Dinge wichtiger) sollte sich schon ein bisschen Zeit für die Justierung seines Plattenspielers nehmen.

Tonarmhöhe: Die Nadel sollte weder nach vorne noch nach hinten gekippt auf der Platte aufliegen, weil sie da nicht optimal abtastet. Im Handbuch des Plattenspieler steht normalerweise eine Anleitung drinnen, wie die Tonarmhöhe richtig eingestellt wird. Bei den Ortofon-Concorde-Systemen sieht man es recht schön: Wenn das Plastik des Nadelträgers genau parallel zur Plattenoberfläche verläuft, passt es. Wichtig auch, wenn man von Filzmatte auf Gummimatte wechselt und umgekehrt muss wegen der unterschiedlichen Höhe natürlich neu eingestellt werden.

Nadeleinstellung: Ist eigentlich nur bei Headshell-Systemen ein Thema, weil die Nadel bei den SME-Systemen (Concorde) ohnehin fix ist. Bei Headshell-Systemen muss aber der Nadelträger mit dem Systemträger verbunden werden (geschraubt) und hier sollte die Nadel schon auch gerade stehen.

Antiskating: Das große Mysterium, das in vielen HiFi-Foren diskutiert wird. Beim Auflegen sorgt ja das Antiskating dafür, dass die Nadel beim Backcueing und beim Scratchen in der Rille bleibt, da gelten andere Gesetzte.

Aber erst kürzlich habe ich erfahren, dass die Antiskating-Einstellung auch die Tonqualität beeinflussen kann und auch HiFi-Plattenspieler eine Antiskating-Einstellung haben. Da geht es darum, dass die Nadel weder an der einen Rillenwand noch an der anderen zu stark aufliegt, sondern zentral in der Rille steht. Wie das genau eingestellt wird, ist wohl eine schwierige Sache, auf die selbst erfahrene Hifi-Jünger nicht immer die passende Antwort geben können. Da gibt es verschiedene Einstellungen, ob ich jetzt eine elliptische oder eine sphärische Nadel verwende (elliptische Nadeln "tauchen" in der Regel tiefer ins Vinyl ein). Da kann man also eine Wissenschaft draus machen und ein Patentrezept gibt es offensichtlich nicht. Die Empfehlung lautet hier immer, mit einer Testplatte einzustellen.

In der Beschreibung des Technics steht ja, man solle das Antiskating auf den gleichen Wert wie das Auflagegewicht stellen. Das mag vielleicht für den Discobetrieb gelten, aber für Zuhause passt das meiner Meinung nach nicht ganz. Die meisten Ortofon-Concorde-Systeme haben ein empfohlenes Auflagegewicht von 3g. Stelle ich jetzt mein Antiskating am Technics auf 3 wird der Tonarm sehr stark nach außen gezogen. Das sieht man schön, weil die Nadel dadurch nach innen gezogen wird. Kann also nicht stimmen, weil die Nadel dann hundertprozentig gegen die äußere Rillenwand gedrückt wird. Es sei denn, die Skalierung am Technics ist anders gemeint.

Ich selber hab schon ein wenig zumprobiert und lasse jetzt das Antiskating immer fast auf Null. Eine klangliche Veränderung ins Negative konnte ich nur bei der beim 1210er äußerst möglichen Einstellung von 3 feststellen. Also zum hören am besten so einstellen, dass der Tonarm in der Schwebestellung nur ganz leicht nach außen gezogen wird.

Leki
2. August 2004, 11:20
@Tonarmhöhe: das was du vom Ortofon geschrieben hast ist denk ich gleichbedeutend mit: schauen daß der tonarm waagrecht (parallel zum TT) liegt wenn die nadel auf Vinyl liegt.

@Antiskating... habs bei mir mal probiert, wenn mans ganz extrem einstellt (zug nach außen) sieht man das sogar an der kanallautstärke!

Stee Wee Bee
2. August 2004, 11:23
Gennerell empfehle ich eine Anti-Skatingeinstellung von 1. Da wird die Nadel in der Regel nicht nach innen oder außen gedrückt und somit sind beide Seiten vom Stereo auch gleich laut.

Die Qualitätsabnahme zum Inneren erklärt sich einfach. Dir steht innen ja bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit nur wesentlich weniger Platz zur Verfügung, somit kann die Information nicht mehr so detailliert gepresst werden wie außen.

Die Tonarmfehlstellung zur Mitte hin tut das ihrige dazu.

Dies lässt sich mit einem Tangentialplattenspieler vermeiden, der jedoch für den DJ-Einsatz völlig ungeeignet ist.

LJ Martinez
2. August 2004, 12:34
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von LEKI:
@Tonarmhöhe: das was du vom Ortofon geschrieben hast ist denk ich gleichbedeutend mit: schauen daß der tonarm waagrecht (parallel zum TT) liegt wenn die nadel auf Vinyl liegt.
</font>[/QUOTE]Ja kann man so als Faustregel sehen. Wer's natürlich genau haben will, bedient sich am besten einer speziellen Einstellschablone.

LJ Martinez
2. August 2004, 12:42
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von Tolle Töne --- dj-shop.at:
Gennerell empfehle ich eine Anti-Skatingeinstellung von 1. Da wird die Nadel in der Regel nicht nach innen oder außen gedrückt und somit sind beide Seiten vom Stereo auch gleich laut.

Ja, zu einem ähnlichen Ergebnis bin ich nach intensivem probieren bei mir auch gekommen. Hab am 1210er eine Einstellung von knapp unter 1, das passt ziemlich gut.

...Dies lässt sich mit einem Tangentialplattenspieler vermeiden, der jedoch für den DJ-Einsatz völlig ungeeignet ist.

Vor allem sind die Tangentialtonarme schon eine Seltenheit. Die meisten Geräte verwenden doch Einpunkt- oder Zweipunkt-Drehtonarme.

</font>[/QUOTE]