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Vollständige Version anzeigen : Atomkraft - Nein, Danke??!


Berni
14. March 2011, 19:31
Zu den derzeitigen Ereignissen in Japan braucht man nicht viel zu sagen - die sind traurig genug.
Die Fragen, die sich jetzt aber viele stellen:
Ist das der Anstoß, um endgültig weltweit aus der Atomkraft auszusteigen?
Ist Atomkraft derzeit noch zu unsicher bzw wird sie das immer bleiben?
Und: Hätten diese Zwischenfälle in Japan verhindert werden können?

Eure Meinung? Sollen andere Länder Österreich nachziehen und vom Atomstrom weg?

micki0279
14. March 2011, 19:59
Wenns eine sinnvolle Alternative gäbe, würde ich sagen "JA, weg von Atomkraft"! :o
Da es diese Alternative aber nicht gibt, kann ich nur sagen: "Keine Ahnung"

DJ Moreno
14. March 2011, 21:08
Alternativen gibts immer wenn man danach sucht - die Frage ist nur ob man in welch kurzer Zeit die Alternativen da sein sollen. Würd man seid 20 Jahren das Geld in Forschung statt in Lobbyismus stecken wärs vielleicht in vielen Bereichen schon so weit.

ironic
14. March 2011, 21:18
Ich sehe das auch aus 2 Sichten, Scheisse und keine Alternative, immerhin importiert sogar Österreich Atomstrom...
Ich glaube Atomkraftwerke wären sicherer wenn die Firmen die dahinter stecken, alles so machen würden, wie sie sagen und nicht die Hälfte verschweigen, oder keine Wartungen vornehmen usw. usw.

LeGhost
14. March 2011, 21:25
das langsame umstellen auf alternative muss früher oder später sowieso erfolgen...
ich finds nur traurig das immer erst was passieren muss bis die menschen drauf kommen, dass das ganze auch anders zu händeln ist.

Motz
14. March 2011, 21:26
Habe mal gelesen, dass man ganz Österreich mit nur 3 Sonnenstunden am Tag mit Solarstrom versorgen könnte. Es geht mir ja nicht nur um Atomkraft sondern auch die anderen Drecksschleudern wie Kohlekraftwerke etc., da wären Photovoltaikanlagen mMn die beste Alternative

Groove Maniac
14. March 2011, 22:14
tja, ich wär für eine Abschaltung aller Atomkraftwerke... sollte dort alles verstrahlt werden, dann hat das folgen die überdimensional sind! siehe Tschernobyl... dort ist noch immer alles Radioaktiv... und überhaupt die Abfall Depots vom Atommüll... 10.000 jahr oder so dauerts, bis der mal ungiftig wird... hallo?! ^^ wenn die da mehr und mehr müll produzieren, sitzen wir auf ner tickenden Zeitbombe *lol*... -.-' ^^

Chris B.
15. March 2011, 08:14
Es gibt eigentlich nur zwei populistische Ecken:

1) BUH ATOM (dafür Strom teuer -> MIMIMI wenns um Strompreise geht.)
2) BUH STROMPREISE (ergo: Pro-Atom (wird natürlich nicht genau so kommuniziert))

Die Chancen stehen sowieso mehr als schlecht, als dass jetzt Einsicht gezeigt würde. Die Richtlinien werden womöglich verschärft, aber das war's auch wieder. Die Japaner haben sicher nicht ohne nachzudenken einfach mal paar rissige Reaktoren da hingestellt. Wie man sieht, kann man aber nicht alles bedenken/einhalten/planen - Restrisiko bleibt, und wenn man Pech hat, sitzt man lieber in einem weit entfernten Land...

P.S.: Bin natürlich gegen AKWs, aber bezweifle, dass wir ohne sie leben könnten. afaik kannst du dir sowieso nicht aussuchen welchen Strom du beziehst und bin mir sicher, dass Atomstrom importiert wird (zumindest in Spitzenzeiten). Sinnvollsten wäre: Wasser-, Wind-, Sonnenenergie. Wasserdampfkraftwerke wären imho die Zukunft, aber finde mal wem der das durchzieht, ohne dass irgendeine Lobby das Projekt im Keim ersticken lässt.

Petzi
15. March 2011, 08:25
Ich seh das immer aus mehreren Ansichten. Insgesamt kommen 16% der Energieerzeugung aus Atomstrom. Aber es deckt nur 3% des Weltweiten Energiebedarfs.

Die Vorteile eines Atomkraftwerkes sind einfach die Energieerzeugung über Jahrzehnte. Und diese bewegen sich immerhin in einem Durchschnittswert von knappen 1000MW.

Kohlekraftwerke um die 600MW und Wasserkraftwerke in Österreich um die 500MW. (Drei Schluchten Jangtse ~18000MW)

Während den Revisionen in Österreichischen Kraftwerken in den Sommermonaten beziehen große Anbieter genauso Atomstrom aus Frankreich und Deutschland. Aus dem einfachen Grund, da er billig zu produzieren ist und somit der Einkaufspreis dementsprechend niedrig ausfällt.

Wirkungsgrad:


Atomkraftwerk: 50%
Kohlekraftwerk: 31%
Wasserkraftwerk: bis zu 90%
Windrad: 70% wobei nur eine Leistung von 1,9MW rauskommt.


Andere beziehen das ganze Jahr über Atomstrom, aber nur im Bereich von knappen 5%. Diese haben es auch offiziell angegeben.

In der momentanen Situation seh ich Wasserkraftwerke als einzige Alternative, die Atomkraftwerke ablösen könnte. Weltweit wird auch gebaut wie verrückt. Neuestes Projekt in Brasilien wie in den Medien zu lesen ist, mit österreichischer Beteiligung.

Dennoch wird es meiner Meinung noch Jahrzehnte dauern, bis man endgültig sagen kann, dass man auf Atomstrom verzichten kann. Und eines darf man nicht vergessen, wahrscheinlich einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Der Energieverbrauch auf der Welt, wird sicher nicht weniger werden.

Einfache Antworten wie "Sie sollten alle Atomkraftwerke abschalten..." halt ich für nicht angemessen. Immerhin ist eine Abschaltung nicht in Stunden erledigt, sonder ein andauernder Prozess über längere Zeit.
Man sollte sich eher die Frage stellen "Warum produzieren wir seit Jahrzehnten Atomstrom?"

Zum Abschluss noch ein paar Bilder aus meiner Privatsammlung des AKW Zwentendorf:

Blick auf das Kühlbecken:
http://img825.imageshack.us/img825/2199/pic001i.jpg


Blick in den Reaktor vom Kühlbecken aus:
http://img19.imageshack.us/img19/4720/pic002f.jpg


Blick vom Inneren des Reaktors zu den Brennstäben:
http://img98.imageshack.us/img98/7043/pic003a.jpg


Ansicht einer Röhre und einem Brennstab ohne Urandioxidtabletten:
http://img862.imageshack.us/img862/7853/pic004.jpg


Zum Glück nie in Betrieb gegangen, weil es nur 2km von mir entfernt ist. Vielleicht kann sich jetzt einer vorstellen, was da genau in Japan abläuft, da das Bauprinzip gleich unserem ist.

Amen.

Chris B.
15. March 2011, 08:28
Zum Glück nie in Betrieb gegangen, weil es nur 2km von mir entfernt ist.

Ob das der Grund war? :D


p.s.: http://tirol.orf.at/stories/504328/

Berni
15. March 2011, 08:57
Ich ergänze Pezis gute Fotos (übrigens auch Siedewasser) mal mit einer einfachen Erklärung aus meinen Lernunterlagen, wie das SIEDEWASSERKRAFTWERK (http://bit.ly/f6nme5) in Fukushima prinzipell aufgebaut ist. (Leicht verständlich)

aqualoop
15. March 2011, 10:05
Es ist halt ganz einfach immer wieder das alte Lied von der Gier des Menschen. Der Krug geht halt so lange zum Brunnen bis er bricht ;)

Das Grundübel ist dass der heutige Mensch glaubt immer und überall alles zur Verfügung haben zu müssen ohne dafür Einbußen hinzunehmen.
Das eine Dorf will keine Windräder vor der Nase weil die als Landschaftsverschandelung empfunden werden, die nächsten wollen keinen aufgestauten Fluss weil da ein paar Käfer vom Aussterben bedroht sind...tja einen Atommeiler will ohnehin niemand vor der Nase.
Und nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich arrangiere mich mit einer dieser Möglichkeiten von Stromgewinnung, also die Menschen wählen das für sie geringere Übel oder ich verzichte darauf und habe eben weniger Energie die ich produzieren kann! Ganz einfach oder?
Warum zB nicht für alle privaten Haushalten täglich für 2 Stunden den Strom abschalten? Wenn man das weltweit machen würde wäre kein Atomkraftwerk mehr nötig. Und es kann mir niemand erzählen dass er ohne Strom für zwei Stunden nicht leben könnte ;)
Es wird Energie verpulvert wohin man sieht....nächtens muss es in Städten strahlend hell sein, braucht kein Mensch. Man stelle sich vor in der Nacht ist es mal finster....wow!

Und noch ein Wort zur Atomenergie: Das nach wie vor größte Problem ist der ganze radioaktive Abfall der da in Tonnen produziert wird und für den es nach wie vor keine geeigneten Endlager gibt! Weiters steckt die Kernschmelze noch in der Grundlagenforschung...also man weiß nach wie vor nicht welche physikalischen Gesetze und Abläufe bei einer Schmelze ablaufen und wie man die stoppen könnte bzw. warum man die nach wie vor nicht abwenden kann wenn sie erst mal im Gange ist!
Somit ist jedes Erbauen eine solchen Kraftwerkes in meinen Augen höchst fahrlässig...ich baue etwas was ich nicht mehr stoppen kann wenn es überhitzt vereinfacht gesagt und das ist eigentlich pervers wenn ein etwaiger Unfall dann einen so hohen Preis zur Folge hat!

Trotzdem interessieren wird das die Atomlobby letztendlich nicht und selbst wenn noch 10 Reaktoren oder mehr a la Tschernobyl in die Luft fliegen sollten wird es weiterhin Länder geben die neue Kraftwerke bauen. Die menschliche Gier ist einfach unersättlich und die Spezies Mensch beutet die Natur und sich selbst solange aus bis es nichts mehr auszubeuten gibt oder er sich selbst dadurch zerstört. Das war leider immer so und es wird immer so sein, das liegt einfach in der Natur seines Wesens und sowas lässt sich nicht ändern, leider!

Petzi
15. March 2011, 10:45
Für 2 Stunden pro Tag abschalten? Absoluter Blödsinn dieses Argument. Am besten gleich bei Krankenhäusern praktizieren. ;)

Man muss Kraftwerke sowieso in 3 Kategorien teilen:


Grundlastkraftwerke

Mittellastkraftwerke

Spitzenlastkraftwerke


In der Nacht fährt man sowieso nur auf Grundlast. Erst ab den frühen Morgenstunden kommt das Mittellastkraftwerk dazu. Ab 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr teilweise das Spitzenlastkraftwerk.

Grundlastkraftwerke sind im Normalfall Wasserkraftwerke, da sie sich gut regulieren lassen. (Vereinzelt Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke)

Mittellastkraftwerke sind eben Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke.

Spitzenlastkraftwerke meistens Pumpspeicherkraftwerke, da sie schnell reagieren können.

Energie (in unserem Fall Strom) die ins Netz eingespeist worden ist, MUSS verbraucht werden durch eine Endkomponente. Es kann nicht einfach in Luft aufgelöst werden.

Was soll nun mit der Energie passieren die über 2 Stunden keinen Endverbraucher findet?
Solche Schwankungen erfordern ein kompliziertes System das im Hintergrund mitläuft.
Immerhin fallen große Endverbraucher weg, was auch heißt dass die Mittellastkraftwerke ihre Leistung herunterfahren müssen. Da dies aber in der regel nicht gleich passieren kann, müssen andere Endverbraucher zugeschalten werden (z.B. ein Pumpspeicherkraftwerk...) ansonsten hat das schlimme Folgen.

Wenn ich mir denke, dass dies jede Nacht passieren soll, also das rein nur Grundlastkraftwerke laufen und Mittellastkraftwerke heruntergefahren werden, zieht das ein enormes finanzielles Gewicht mit sich.
Ergo steigt der Energiepreis, womit das Ganze somit überflüssig ist. Da kann ich gern auf die zwei Stunden verzichten ;)

aqualoop
15. March 2011, 10:48
Das war ja auch überspitzt das Argument. Natürlich ist es damit nicht einfach getan, aber wenn man weniger Strom verbrauchen will bzw. diesen einsparen will wird man sich Strategien überlegen müssen wie das geht und es wird gehen.
Wenn von etwas nicht mehr da ist ist nicht mehr da!

micki0279
15. March 2011, 11:09
Dann müsste Strom einfach nur für jeden Haushalt rationiert werden. :D
Maximalverbrauch soundsoviel kwH pro Person. :p
Und wenn man das vor Ablauf des Monats verbraucht hat, ists halt dunkel, oder man muss einen hohen Aufschlag zahlen.
Klappt ja bei Internetflatrates auch. :D

Prinzipell kann man Umweltschutz sowieso nur durch hohe Preise erreichen.
Hohe Strompreise, hohe Spritpreise, hohe Heizöl oder Pelletspreise sind die einzige Möglichkeit um Menschen zum Sparen zu bewegen.
Eine gewisse Menge als Grundversorgung billig und wer mehr will muss zahlen, das es weh tut.
Die Benzinpreise sind m.M. nach auch noch immer zu gering, solange es noch Leute gibt, die zum Spaß rumfahren, oder sich Autos kaufen, die über 10 Liter/100km verbrauchen.

ironic
15. March 2011, 11:21
Dann müsste Strom einfach nur für jeden Haushalt rationiert werden. :D


Und das in einem Deejayforum? :p
Man sollte mal eher Energiesparen bei den Unternehmen die Tag und Nacht ihr Unternehmen beleuchten müssen...zB

micki0279
15. March 2011, 11:42
Sparen geht immer nur bei der Masse, sonst bringt es nix! :p
Ausserdem: Sobald Unternehmen eingeschränkt werden sind Jobs gefährdet.

ironic
15. March 2011, 11:55
Das stimmt auf alle Fälle, ich zB für meinen Teil, habe alles an Verteilern, wenn ich diese nicht brauche stecke ich sie ab! ;)

aber meinte jetzt eher sowas:
http://www.danciprari.com/images/worldtrip/japan/ja-tok-street-view-shinjuku-09-night-600.jpg

bzw. New York gibt es ja auch solche Bilder usw. usw.

Apollon Justice
15. March 2011, 13:15
Die Fragen, die sich jetzt aber viele stellen:
Ist das der Anstoß, um endgültig weltweit aus der Atomkraft auszusteigen?
Ist Atomkraft derzeit noch zu unsicher bzw wird sie das immer bleiben?
Und: Hätten diese Zwischenfälle in Japan verhindert werden können?

Eure Meinung? Sollen andere Länder Österreich nachziehen und vom Atomstrom weg?
Zu Frage 1: Wenns weltweit gesicherte und funktionierende Alternative gibt, dann ja. Aber wichtig ist, dass die weltweite Stromverorgung gesichert ist, wenn nicht, muss eben auch auf riskantere Stromgewinnung zurückgegriffen werden.

Zu Frage 2: Ein Risiko ist natürlich immer dabei. Es kommt auf die Sicherheitsstandards an.

Zu Frage 3: Kann man aus der Ferne nicht beantworten. Man weiß ja nicht, in welchem Zustand das AKW wirklich war. Aber gegen Naturgewalt kann man nicht wirklich was ausrichten...

Disco-Store, Gue
15. March 2011, 13:46
Weiss wer, warum man ein AKW nicht gleich mitten im Meer baut?

Bei Bedarf könnte man ja die Unterkonstruktion vernichten und somit das AKW fluten und die Brennstäbe kühlen...

Oder ist das zu utopisch?

LG Gue

Chris B.
15. March 2011, 14:05
Glaub auch, dass das eher eine Kostenfrage wär. Die zusätzliche Entfernung würde womöglich auch den Verlust beim "Transport" vervielfachen... aber keine Ahnung :L

DJ Moreno
15. March 2011, 14:33
Weiss wer, warum man ein AKW nicht gleich mitten im Meer baut?

Bei Bedarf könnte man ja die Unterkonstruktion vernichten und somit das AKW fluten und die Brennstäbe kühlen...

Oder ist das zu utopisch?

LG Gue

Mhm - heut gibts Fisch! :D

Stee Wee Bee
15. March 2011, 15:13
Habe mal gelesen, dass man ganz Österreich mit nur 3 Sonnenstunden am Tag mit Solarstrom versorgen könnte. Es geht mir ja nicht nur um Atomkraft sondern auch die anderen Drecksschleudern wie Kohlekraftwerke etc., da wären Photovoltaikanlagen mMn die beste Alternative

Schon mal überlegt, wie VIEL Energie für die Herstellung einer Photovoltaikzelle verbraucht wird ???
Wo kommt die dann her ? :rolleyes:

DJ Moreno
15. March 2011, 15:30
Das Argument hab ich in Diskussionen auch immer gebracht - tatsächlich könnte aber, wenn man heute den Wechsel durchziehen würde, in einigen Jahren neue Panel durchaus aus den bereits laufenden erzeugt werden.

Im ersten Moment ist dass natürlich nur eine Umschichtung, hier kommts auch drauf an auf welche Studien man sich verlässt (und da kommts drauf an wer sie bezahlt hat) - es gibt welche die die Gesamtenergieeffizienz von Photovoltaikpanelen äußerst schlecht aussehen lässt, allerdings auch solche die durchaus mehr als die 4-fache Energie in der Lebensdauer zurückgewinnen die die Produktion des Panels gekostet hat.

Schlechter werden die Teile ja auch net unbedingt, und bei allen Atomkosten rechnet keiner die Lager ein die immerhin mindestens 1000 mal so lange halten müssen wie ich lebe - allein das ist vollkommen unverantwortlich eine derartige Belastung den folgenden Generationen aufzubürden aber klar, wir leben ja jetzt und was nach uns ist ist uns vollkommen wuarscht.

In den ersten Jahren der Atomkraft war das noch insofern ok als dass man es nicht besser wusste, mit dem Wissen ists aber schlicht unverantwortlich und entzieht sich jeglicher Verantwortung gegenüber dem Planeten auf dem wir leben - und das nicht erst seid ein Teil von Japan verstrahlt werden könnte...

Stee Wee Bee
15. March 2011, 15:40
Hätte man nach Tschernobyl nicht weiterhin der Atomlobby den Arsch geküsst, wären wir heute in der Situation, dass man auf Atomkraft längst verzichten könnte.

Und wenn schon AKWs, dann nur in modernster Bauweise mit den besten Sicherheitsstandards.

Alte Schrottmeiler SOFORT vom Netz, das muss mal der Anfang sein.

DJ Moreno
15. March 2011, 17:01
Mit dem ersten Satz geb ich dir recht - der rest ist halt leider populistischer Kurzzeitaufschrei der so net gehen wird.

Stee Wee Bee
15. March 2011, 18:53
Wenn die EU für irgendwas gut ist, dann dass jetzt europaweit die Kraftwerke geprüft werden sollen.

Da können sich dann unsere Nachbarn auf den Kopf stellen, wie sie wollen.

DJ Moreno
15. March 2011, 20:46
Wenns so ist wärs gut.

In Deutschland schreit das aber jetzt vielmehr nach politischen Populismus - mal schnell die Landtagswahlen vergehen lassen und warten bis sich die Lage in Japan gelegt hat und dann alles wieder zurück zum Anfang - ich lass mich aber auch gern vom Gegenteil überraschen.

Viel wichtiger als die Kontrolle der derzeit bestehenden Kraftwerke (die ja selbstverständlich sein sollte) wäre ein langfristiger Ausstiegsplan mit Alternativen. Da haperts net nur in der EU sondern vor allem auch in Österreich (Thema Ökostromgesetz).

Deswegen all das was da jetzt passiert Populismus - wenn er zu etwas führt ists gut, glauben tu ichs aber nicht.

Berni
15. March 2011, 22:50
Weiss wer, warum man ein AKW nicht gleich mitten im Meer baut?

Bei Bedarf könnte man ja die Unterkonstruktion vernichten und somit das AKW fluten und die Brennstäbe kühlen...

Oder ist das zu utopisch?

LG Gue

Ich glaube, dass Logistik und Abschirmung nach unten Probleme wären, weil man damit das Wasser verstrahlen würde und die Ausbreitung nicht so eindämmen kann wie am Land.
Ich bin kein Atomphysiker, aber ich vermute auch, dass ein bereits schlecht gekühlter Reaktorkern mitten im Meer im Falle eines Unfalls eine gigantische Wasserstofbombe ergeben würde. Das Zeug wird ja ziemlich heiß und spaltet Wasser in seine Bestandteile, so wie es eben bei Wasserstoffbomben der Fall ist. Deswegen muss man Reaktoren ja auch mit einer Bor- Wassermischung (Borsäure) (oder in Fukushima derzeit eventuell Meerwasser / Bor) kühlen, wobei das Bor so etwas ist wie der Zeitlupe-Knopf auf der Fernbedienung und die Atome bremst und so eine Aufspaltung quasi verhindert bzw dramatisch einbremst.
(Und auch hier wieder die Logistik und Abschirmung - Borsäure ist eine extrem giftige und fiese Sache ... wenn sich die verteilt!)
Spätes Edit: Wobei das natürlich davon abhängt, WELCHER Typus verwendet wird. Wobei - dann ist es vielleicht Natrium, genau so übel ...
Ist aber nur meine Vermutung ... wahrscheinlich würde man damit Pest gegen Cholera eintauschen.

Groove Maniac
15. March 2011, 23:18
*lol* lese grad überall wegen der Stresstests, die sie jetzt machen wollen ^^

in Tschernobyl führte auch eine Testsimulation oder sowas zum Unglück *fg* Angefangen von einem "Sicherheitstest" bis hin zur Kernschmelze -.-'

Jetz drehns irgendwie alle durch...

KRIZ VAN DALE
16. March 2011, 01:54
Wie hier schon geschrieben wurde siehts halt mit den Alternativen noch sehr schlecht aus. Denn Grundsätzlich sollte man mal sagen dass der Strom dort hergestellt werden sollte wo er benötigt wird.
Somit haben kilometerlange Solar-Anlagen in der Wüste und Windkraft-Parks am Meer kaum Sinn, denn der Energietransport und die Herstellung der Verbindungen würde wieder unmengen an Energie und Material verschlingen und obendrein sind diese nicht regelbar. Gezeitenkraftwerke, Geothermie und anderer Schmarrn ist Aufgrund dieser Einwände ebenfalls ein NOGO. Vor allem wenn man die Ausbeute bedenkt die man für die investierte Energie bekommt.
Solar-Anlagen für jedes Dach aufgrund des Preises und der Haltbarkeit der Zellen kommen derzeit auch nicht in Frage. Investitionen um die 30-40k Euro sind nicht bei jedem Haushalt drin.
Kalorische Kraftwerke . . . joaaa. Wenn man Wärme herstellen könnte aus einer vernünftigen Energiequelle. BioEthanol und andere Öl-Ersatzmittel, die Böden benötigen kann man also mal vergessen wenn man die Mengen bedenkt die bereitgestellt werden müssten. Öl und Gas sowiso. Und alles andere was man verbrennen könnte brauchen wir.
Was bleibt also übrig ?
Wurde leider nicht viel gemacht die letzten 30-40 Jahre. Was ja aber nichts neues ist.
Keine neue Entwicklungen. Nur Ideen die abgewandelt und modernisiert werden und im Endeffekt irgendwo in nem Container 3-4 Haushalte mit Strom versorgen.
Aber alles nichts um große Massen an elektrischer Energie zu erzeugen.

Selbst wenn man jetzt anfangen würde großartig Strom zu sparen.
Die Nachfrage wächst ja, also würde die benötigte Menge ja vermutlich annähernd gleich bleiben. Wie also stellt man diese Mengen bereit?

aqualoop
16. March 2011, 08:12
„Nach dem Atomunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 verzichtete Italien auf Atomenergie, und das hat uns in all diesen Jahren stark benachteiligt. Italien zahlt einen hohen Preis für Stromimporte. Sollte sich außerdem ein Atomunfall in einem an Italien grenzenden Land ereignen, hätten wir ohnehin Schäden“, so die italienische Umweltministerin Stefania Prestigiacomo.

Quelle: www.orf.at (http://www.orf.at)

wow....WAS für ein Argument! Wenn ich das richtig interpretiere will die gute Ministerin damit sagen nachdem eh ohnehin Nachbar´s Meiler alles verstrahlt ist es schon egal wenn in eigenen Land auch ein Reaktor glüht!
Also diese Aussage eines hohen Regierungsmitglieds ist sogar für italienische Verhältnisse starker Tobak. Die müsste man schleunigst ihres Amtes entheben (die schimpft sich Umweltministerin!!!) und irgendwie Erdäpfel klauben lassen....unfassbar! :rolleyes:

Es ist halt weiterhin wie es schon immer war....der Rubel muss rollen und die Wirtschaftsbonzen weiterhin absahnen, da ist es eben nebensächlich wer oder was verstrahlt wird. Dieser Typ vom Atominstitut der gestern Abend in der orf Talkrunde zu Gast war meinte ja auch nur lapidar das es halt überall Risiken gibt und Hauptsache ist dass die technische Entwicklung weitergeht und der Wohlstand gesichert ist, so nach dem Motto: zwar verstrahlt und krebskrank, aber solange wir Wohlstand für jeden haben ist das zweitrangig, quasi Fortschritt um jeden Preis! Eigentlich ein Fall für den Psychiater dieser Typ so wie 2/3 der Menschen denen man täglich so begegnet, völlig enthirnt gefangen in einer Welt von Tasten, Pixel, Geräuschen und sonstigem...im Grunde wirklich pervers!

@kriz dann lass die Nachfrage halt steigen..und weiter? das heißt nicht automatisch dass diese auch befriedigt werden muss.
Meines Erachtens gibt es ohnehin nur eine Möglichkeit aus diesem Dilemma und zwar die Preise in allen Ressourcenbereichen derart drastisch zu erhöhen dass der Verbrauch nicht mehr als selbstverständlich angesehen wird.
Es gibt zB für jeden Haushalt eine monatliche Stromkarte die mit einem gewissen Betrag aufgeladen ist und wenn diese aufgebraucht ist kann man zusätzlich Minuten teuer dazukaufen oder es bleibt eben finster, ganz einfach. Das Gleiche beim Sprit, denn solange es immer noch genug Leute gibt die einfach so zum Spaß mit dem Auto rumfahren können ist er nach wie vor viel zu billig!

Alle glauben immer ohne all dem nicht leben zu können...glaubt mir Leute, zum Leben braucht man so wenig!

micki0279
16. March 2011, 08:20
Es gibt zB für jeden Haushalt eine monatliche Stromkarte die mit einem gewissen Betrag aufgeladen ist und wenn diese aufgebraucht ist kann man zusätzlich Minuten teuer dazukaufen oder es bleibt eben finster, ganz einfach. Das Gleiche beim Sprit, denn solange es immer noch genug Leute gibt die einfach so zum Spaß mit dem Auto rumfahren können ist er nach wie vor viel zu billig!

Genau das Gleiche habe ich schon einige Beiträge zuvor geschrieben! :D

aqualoop
16. March 2011, 08:26
Und ich hab nicht mehr gewusst wo ich das gelesen habe :D
Die Idee fand ich so genial dass ich sie mir geklaut habe, ich hoffe du bist mir nicht böse dafür oder verklagst mich auf tausende Euro wegen Verletzung geistigen Eigentums :p

Petzi
16. March 2011, 08:33
Es gibt zB für jeden Haushalt eine monatliche Stromkarte die mit einem gewissen Betrag aufgeladen ist und wenn diese aufgebraucht ist kann man zusätzlich Minuten teuer dazukaufen....

Seid ihr Wahnsinnig? Das ist doch genauso wie im Weltkrieg mit der Lebensmittelkarte. :eek:

Wollt ihr die dann auch in mehrere Kategorien einteilen? Firmen, Reiche, Mittelstand und Arme? Das wäre der erste Schritt zu einer Revolution meiner Meinung nach. Der Streit um Strom wäre ausgebrochen und die weiteren Folgen will ich mir hier gar nicht vorstellen.

Also so eine Option wäre die aller aller Letzte die ich in Erwägung ziehen würde :rolleyes:

micki0279
16. March 2011, 08:37
Also der Vergleich zwischen Strom und Lebensmitteln hinkt aber schon.
Lebensmittel sind Grundversorgungsmittel.
Strom und Benzin sind Luxusgüter und braucht Keiner zum Überleben, ausser vielleicht zum Heizen.
Alles was die Umwelt verschmutzt gehört hoch versteuert und das sage sogar ich, als GRÜNHASSER! :D

Chris B.
16. March 2011, 08:45
Es gibt Stromzähler... wo is das Problem?


@aql:

Damit kommst du auch nur, weil du ein doch eher "alternatives" mit Duftkerzen aus Übersee beleuchtetes Leben führst... :D

aqualoop
16. March 2011, 08:51
Klar wirds Aufstände geben, zumindest anfangs wenn man den Menschen nicht richtig verklickern kann dass diese Maßnahmen einfach notwendig sind!

Doch letztendlich ist das egal ob jemand damit einverstanden ist oder nicht denn es wird meiner Meinung nach kein Weg dran vorbeiführen oder es bleibt eben alles beim Alten und die Spezies Mensch zerstört sich und ihre Umwelt immer weiter.

Und letztendlich ist mir ein Aufstand, eine Revolution, kein Strom, keine Heizung etc. alles lieber als ich sitze neben einem durchgeschmolzenen Reaktor der mich so stark verstrahlt dass in und auf mir die Tumore wie die Schwammerl sprießen! Für mich ist meine Gesundheit und mein Leben einfach das höchste Gut und das kann nie mit irgendwelchem Luxus, Gewohnheiten etc. gleichgestellt werden.

Aber es gibt bestimmt viele Menschen die sind lieber verstrahlt bevor sie auf ihren ipod, ihren Fernseher oder was weiß ich was verzichten müssen...ich kann das nicht nachvollziehen, sorry!;)

Berni
16. March 2011, 09:33
Redet ihr von Österreich, von Japan oder generell weltweit?

aqualoop
16. March 2011, 09:53
Also ich für meinen Teil rede für dort wo es Atomkraftwerke gibt, Afrika oder Australien haben ja zB keine ;)

Und den Ressourcenverbrauch muss man natürlich auch hauptsächlich dort zurückfahren wo er am meisten stattfindet, sprich bei uns in den Industrienationen. Einem Slumbewohner der ohnehin keinen Strom hat kann ich schlecht welchen wegnehmen ;)

Ich denke wir werden uns von vielem Luxus einfach künftig verabschieden müssen wenn sich was ändern soll und vor allem solange es keine Alternativen gibt, vereinfacht gesagt Energiegewinnung (in welcher Form auch immer) ohne Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen bzw. ohne Abfallprodukte welche unsere Umwelt auf ewig schwerst kontaminieren!
Was ja auch die wenigsten wissen...Tschernobyl strahlt ja immer noch fast wie am ersten Tag, nur ist es jetzt halt einfach zugeschüttet bzw. ein (eh schon durchlässiger) Sarkophag drübergestülpt damit die Strahlung halt nicht mehr so munter rauskommt. Und das wird auch noch für Jahrmillionen lustig weiterstrahlen...doch die Leute glauben halt es ist eh schon 20 Jahre her...:rolleyes:

Groove Maniac
16. March 2011, 12:44
Was ja auch die wenigsten wissen...Tschernobyl strahlt ja immer noch fast wie am ersten Tag, nur ist es jetzt halt einfach zugeschüttet bzw. ein (eh schon durchlässiger) Sarkophag drübergestülpt damit die Strahlung halt nicht mehr so munter rauskommt. Und das wird auch noch für Jahrmillionen lustig weiterstrahlen...doch die Leute glauben halt es ist eh schon 20 Jahre her...:rolleyes:

bingo

und dann noch den Atommüll.... wenn wir mehr und mehr verstrahlen, wird bald nichts mehr zu bewohnen sein... und was dann?! Mars? *lol* ^^